Zwei Malerinnen im Wettstreit

Landschaftsbilder in einer spannenden Schau in der Kopfermann-Fuhrmann-Stiftung.

Düsseldorf. Die Kopfermann-Fuhrmann-Stiftung hat eine Lücke im Ausstellungsreigen der Stadt entdeckt, und das ist die Malerei. In den hellen Räumen, wo das Tageslicht die Kunst umspielen darf, zeigen Silke Leverkühne (Jg. 1959) und die Stifterin Landschaften aus Südfrankreich und Italien. Leverkühne ist 30 Jahre jünger als die schon 2011 verstorbene Kopfermann. Sie suchte sich die Werke ihrer Vorgängerin aus, um mit ihnen zu kommunizieren.

Sie pickte sich aus dem großen Nachlass der Künstlerin einen ihrer Höhepunkte heraus, die Erlebnisse bei Wind und Wetter im Jahr 1997 im südfranzösischen Beaucaire. Die damals 74-Jährige beobachtete mit einer wunderbaren Klarheit und Geistesgegenwart die Natur, aber sie übersetzte sie auch in ein freies, offenes Spiel von Linien und Farben. Sie arbeitete dabei mit fast trockenen Pinseln und mit den Fingern. Das Spontane sorgt beim Betrachter für Glücksgefühle. Gleichzeitig spürt man ihre geheime Dramaturgie, mit der sie ihre Kunst auf der weißen Grundierung geradezu präsentiert.

Gegen so einen Freiheitsdrang anzumalen, ist schwer. Leverkühne macht es sich auch noch zusätzlich schwer, malt mit Eitempera Schicht über Schicht, bis eine satte Tonigkeit entsteht. Sie muss nicht mehr wie in ihrer Jugend gegen die neuen Wilden anrennen. Die Werke der Professorin an der Kölner Hochschule wirken gesättigter und gefestigter. „Meine Bilder sind wahnsinnig verdichtet. Ich male anderthalb bis zwei Jahre an einem Bild, bis es richtig fertig ist.“ Nur so könne der Eindruck entstehen, dass die Oberfläche durch die darunter liegenden Farben erleuchtet und durchleuchtet sei.

Info: Bis 1. Oktober, sonntags 14 - 18 Uhr, San-Remo-Straße 6