120 Fragen eingereicht Welches Thema beim DEG-Fantalk besonders spannend werden dürfte

Düsseldorf · Erst angekündigt, dann verschoben, nun findet er statt: Die Düsseldorfer EG lädt für Mittwochabend zum Fantalk im Internet. Besonders die Antworten zum Thema Henrik Haukeland dürften spannend werden.

Die Anhänger der DEG konnten für den Fantalk am Mittwoch ihre Fragen an Geschäftsführer Harald Wirtz und Manager Niki Mondt einreichen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Ein richtiger Austausch wird das dann doch nicht. Es wird kein Publikum geben, wenn die Düsseldorfer EG sich an diesem Mittwochabend für rund 90 Minuten den Fragen ihrer Anhänger stellt. Zumindest kein Publikum, das physisch anwesend ist. Der so genannte Fantalk wird lediglich in einem Studio aufgenommen und im Internet übertragen, auf den DEG-Kanälen bei Youtube und Facebook. Aber das habe nicht etwa damit zu tun, dass die Verantwortlichen des Eishockeyklubs einen Volkszorn erwarten, dem sie lieber aus dem Weg gehen wollen. Auf Nachfrage werden technische und finanzielle Gründe für die Entscheidung genannt.

So ein Fantalk müsse heutzutage eben im Internet verfügbar sein. Das sei der Klub seinen vielen Fans schuldig, die außerhalb von Düsseldorf wohnen oder aus anderen Gründen nicht an einem Abend unter der Woche in einen Veranstaltungssaal kommen können. Und so einen zu mieten und die ganze Technik für die Liveübertragung anzukarren, sei zu viel Aufwand gewesen. Zudem habe ja jeder Fan die Möglichkeit gehabt, Fragen im Vorfeld per E-Mail einzureichen. Und das taten auch zahlreiche, rund 120 Fragen hat die DEG gesammelt. Dass man sich nicht stelle, davon könne nun wirklich keine Rede sein.

Nun ist es trotzdem unbestreitbar, dass so ein Abend von Angesicht zu Angesicht eine ganz andere Dynamik hätte. Zumal es so etwas bei der DEG ja gar nicht gibt, die Profiabteilung ist kein eingetragener Verein, sondern eine GmbH, eine klassische Jahreshauptversammlung mit Wahlen, Anträgen und Debatten sucht man also vergebens. Die gibt es nur beim Stammverein von der Brehmstraße, aber was soll man den für das Theater rund um die Profis kritisieren?

Kritik gibt es seit Monaten zuhauf. An der Mannschaft, am Trainerteam, an Manager Niki Mondt, an Geschäftsführer Harald Wirtz. Schon die Saison ohne Play-offs war eine einzige Enttäuschung, aber richtig im Keller war die Laune dann Ende März, als die DEG verkündete, dass sie „vor wirtschaftlichen und damit auch personellen Veränderungen steht“. Was im Klartext eine so große Lücke im Etat bedeutete, dass der Klub nicht wusste, wie es personell auf der Trainerbank und auf dem Eis weitergehen soll. Und wenn man selbst keine Antworten weiß, braucht man auch keine Fragen entgegennehmen. Der bereits unmittelbar nach dem Saisonende angekündigte Fantalk wurde verschoben.

Da dachten einige Fans schon, die Aussprache wird gar nicht mehr kommen, die Verantwortlichen tauchen ab, ziehen sich aus der Verantwortung. Aber nach ein paar Nachrichten über neue Sponsoren, neue Spieler und endlich auch einen neuen Trainer kann der Talk nun doch stattfinden. Ab 18.30 Uhr stellen sich Wirtz und Mondt den Fragen, moderiert wird der Abend von Pressesprecher Frieder Feldmann.

Inwieweit Geschäftsführer und Manager bei jedem Thema ins Detail gehen, bleibt natürlich abzuwarten. Aber nur an der Oberfläche zu kratzen, dürfte den Fans zu wenig sein. Dafür gibt es zu viele Baustellen, zu viele drängende Fragen. Beispiele: Wie kann ein Klub aus einer wirtschaftlich starken Region und mit fast 9000 Zuschauern pro Spiel derart in finanzielle Schieflage geraten? Warum arbeitet man künftig mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall zusammen? Warum dauerte es so lange, sich vom alten Trainer zu trennen und einen neuen zu finden? Warum mussten Topstürmer wie Phil Varone gehen? Warum sieht die Abwehr fast genauso aus wie im Vorjahr? Wer kommt eigentlich noch?

Die Fragen aller Fragen aber wird folgende sein: Was wird aus Henrik Haukeland? Seitdem Medien Ende März veröffentlichten, dass der Publikumsliebling trotz seines Sechs-Jahres-Vertrags bei anderen Klubs angeboten wird, hat sich die DEG nicht einmal öffentlich zu ihrem Torhüter geäußert. Plant sie überhaupt noch mit Haukeland? Oder muss sie ihn tatsächlich abgeben, um genügend Geld für andere Kaderplätze zu haben? Fragen gibt es also genug rund um die DEG. Beantwortet werden sie ab 18.30 Uhr. Zwar nur im Internet, aber immerhin.