Radverkehr in Düsseldorf Keine Besserung für Radweg-Engstelle

Düsseldorf · An der Kalkumer Schlossallee gibt es auf einer Brücke nur wenig Platz für Radfahrer. Das soll sich mit einem Brückenneubau ändern.

Nur wenig Platz bleibt für Radfahrer auf den Brückenrampen an der Kalkumer Schlossallee. Foto: Julia Brabeck

Foto: Julia Brabeck

(brab) Eine vom Fahrradclub ADFC Düsseldorf als „eine der gefährlichsten Radrouten auf Düsseldorfer Stadtgebiet“ bewertete Strecke beschäftigte erneut die Bezirksvertretung 5. Dabei handelt es sich um den Fahrradweg an der Kalkumer Schlossallee zwischen Ratingen und Kalkum, genauer gesagt um die dortige Brücke über die Bahngleise. Obwohl es sich um einen Radhauptweg handelt, bildet die Brücke einen Engpass, denn es gibt nur einen schmalen Fuß- und Radweg, der über das Bauwerk führt. Radfahrer sollen dort eigentlich absteigen und ihr Fahrrad über die langen Brückenrampen schieben. Das macht kaum jemand, zumal der Begegnungsverkehr von schiebenden Radfahrern auf der Brücke kaum möglich ist.

Anfang 2021 hatte Ulrich Dorprigter (Grüne) eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet, um zu erfahren, wie diese den Bau einer separaten Radfahrer- und Fußgängerbrücke beurteilt. In diesem Zusammenhang hatte der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW mitgeteilt, in diesem Bereich einen einseitig geführten Geh- und Radweg anlegen zu wollen und „die Möglichkeit einer schnellstmöglichen Umsetzung“ zu prüfen. Zudem wurde überraschend mitgeteilt, dass der Neubau einer Brücke geplant sei. Diese soll im Zuge des geplanten dreigleisigen Ausbaus der Bahntrasse für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) realisiert werden.

Da seitdem keine weiteren Pläne der Bezirksvertretung vorgestellt wurden, hat Dorprigter nun erneut eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet, um den aktuellen Sachstand zu erfahren. Straßen NRW teilt daraufhin mit, dass die Planungen erst gerade begonnen haben. „Es könne aber zum jetzigen Zeitpunkt schon abgeschätzt werden, dass die Eingriffe in den angrenzenden geschützten Waldbereich intensiv mit den Naturschutzbehörden abzustimmen seien“, übermittelt die Verwaltung. Straßen NRW, sei aber bestrebt, die Planung kontinuierlich voranzutreiben, um die Radweglücke an der L422 zu schließen.

Dass der Fahrradweg an der Kalkumer Schlossallee Mängel aufweist, ist schon lange bekannt. Schon 2008 hat die Düsseldorfer Stadtverwaltung Bedarf beim Programm „Radwegebau an bestehenden Landesstraßen“ angemeldet. Erfolgt ist aber danach nicht viel. Und bereits 2002 haben Politiker aus Ratingen eine Verbreiterung der engen Auffahrt auf die Brücke gefordert. Inzwischen ist auch der bauliche Zustand des gesamten Fahrradweges zwischen Ratingen und Düsseldorf nicht mehr gut, da er Risse und Schäden durch Wurzeln aufweist. Der Weg müsste komplett saniert werden.

Die Antwort auf eine Kleine Anfrage der beiden Landtagsabgeordneten der Grünen, Stefan Engstfeld und Arndt Klocke, im April 2021 macht aber wenig Hoffnung auf eine schnelle Sanierung. Hendrik Wüst, damals noch NRW-Verkehrsminister, schrieb: „Der Zustand des straßenbegleitenden Radweges ist der Landesregierung bekannt. Die Erhaltungsarbeiten sind in den Dispositionen des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen enthalten und müssen sich nun bei der künftigen Aufstellung des Landesstraßenerhaltungsprogramm im Vergleich zu anderen Sanierungsmaßnahmen durchsetzen.“