Ausgehen in Erkrath Liebe, Hiebe, Kabarett

Erkrath · Kulturell betrachtet sind die Aussichten schon mal gut: Die Stadt hat für 2025 ein ansehnliches Kulturprogramm eingekauft. Hält der Aufwärtstrend beim Theaterbesuch?

Szene aus dem Krimistück „Der erste letzte Tag“ nach der Vorlage von Sebastian Fitzek.

Foto: Marco Piecuch

(hup) Die Stadt steht mit ihrem Tourneetheater-Programm ganz gut da: Die Besucherzahlen haben in den vergangenen drei Saisons zugelegt, lediglich der Kindertheaterbereich ist zuletzt leicht rückläufig. Theaterabende in der Stadthalle haben (bei gleichbleibender Zahl der Veranstaltungen) 2021/22 noch 1854 Menschen besucht, 2022/23 waren es bereits 2269 und 2023/24 sogar 2674. Das Programm der Kabarettreihe fanden 2021/22 insgesamt 2001 Besucher interessant, 2022/23 1944 und 2023/24 (sieben statt acht Veranstaltungen) 2634.

Die Zahl der Abonnenten hat sich ebenfalls positiv entwickelt und lag zuletzt bei 256, berichtete die Stadt im jüngsten Kulturausschuss. Im kommenden Jahr wird sich zeigen, ob der Aufwärtstrend beim Theaterbesuch anhält. Das neue Programm steht jedenfalls schon, wie die Stadt mitteilt: Theaterfans und Kulturbegeisterte könnten sich auf spannende Inszenierungen, berührende Geschichten und humorvolle, mitreißende und tiefgründige Bühnenshows freuen, die von Schauspiel über Kabarett und Comedy bis hin zu Konzerten reichen.

Futuristisches verheißt der Jahresanfang, wenn „Die Laborantin“ über die Bühne der Stadthalle an der Neanderstraße gehen wird, am Mittwoch, 22. Januar, um 20 Uhr. Laborantin Bea, die Hauptfigur des Stücks, arbeitet in einer großen Klinik, in der ein verpflichtender genetischer Bluttest über das Leben eines jeden Menschen entscheidet. Aus Herzinfarkt-Risiko, vererbten Krankheiten und vielen weiteren Daten ergibt sich ein Ranking auf einer Skala von eins bis zehn. Als Fortschritt für die Gesundheitsvorsorge gedacht, wirkt sich die Wertung bald auf Berufswahl, Partnerschaft und das gesamten Leben aus. Laborantin Bea ist für die Durchführung dieser Tests zuständig. Und wenn eine simple Zahl über die gesamte Zukunft entscheidet, ist ein gefälschtes Ergebnis jedes Geld wert…

Krimi-Unterhaltung
von Sebastian Fitzek

Versöhnlicher soll es am Mittwoch, 5. Februar, in „Dinge, die ich sicher weiß“ zugehen. Das Publikum lernt die Familie Price kennen, in der es wie bei vielen Familien zugeht, die lachen und trauern, sich lieben, miteinander streiten und sich wieder versöhnen. Autor Andrew Bovell entfaltet in diesem Regietheaterstück, was Kinder, Eltern und Familien trennt und was sie zusammenhält. Dabei wird die Erzählung nie sentimental, sondern bleibt stets liebevoll sachlich – mit einem präzisen Blick auf Ursache und Wirkung sowie Krisen und Herausforderungen, heißt es in der Ankündigung.

Bestseller-Autor Sebastian Fitzek ist für spannende Krimi-Unterhaltung bekannt, doch in seinem Stück „Der erste letzte Tag“ geht es erstmal überraschend gewaltfrei zu. Am Mittwoch, 26. März, sind auf der Bühne der Stadthalle Erkrath zwei völlig gegensätzliche Menschen gezwungen, gefühlt einen ganzen Tag miteinander in einem Mietwagen zu verbringen. Auf der Reise von München nach Berlin werden bei reichlich Situationskomik existenzielle Fragen nach Sinn, Verpflichtung, Individualität und Mitläufertum gestellt, ehe am Ende – natürlich – eine unvorhergesehene Wendung wartet. Zum Abschluss der Theatersaison am Mittwoch, 9. April, steht mit „Willkommen im Hotel Mama“ Wohlfühl-Theater auf dem Programm. Die arbeitslose Stephanie zieht gezwungenermaßen und widerstrebend zurück ins Elternhaus. Das Zusammenleben mit ihrer Mutter gestaltet sich alles andere als harmonisch. Mit ihren 70 Jahren ist die Seniorin nämlich noch sehr vital und mit ihrem Nachbarn verbandelt. Überzeugt davon, dass ihre Familie dies sicher nicht gutheißen würde, wird die neue Liebe geheim gehalten, so lang es geht.

Neben Theater werden weiterhin auch ebenso unterhaltsame wie bissige Kabarettabende in Erkrath geboten. Wortwitz, Wortgewalt und Wirkmacht verspricht Jochen Malmsheimer am Donnerstag, 20. Februar, mit seinem Programm „Statt wesentlich die Welt bewegt, hab‘ ich wohl nur das Meer gepflügt – ein Rigorosum sondershausen“. Melodisch und beschwingt wird es am Freitag, 21. März, mit der Nachfolgeband der Wise Guys: Alte Bekannte). Ihr Markenzeichen sind nach wie vor mitreißende A-Capella-Songs mit cleveren deutschen Texten, eine rasante Live-Performance und jede Menge Humor.

Ein kabarettistisches Urgestein aus Leverkusen wird auch mal wieder vorbeischauen: „Herr Schmickler bitte!“ heißt es am Freitag, 4. April. Mit seinem charakteristischen Mix aus gesprochenem Wort, Gedichten und Gesang echauffiert sich Deutschlands poetischster Politkabarettist, Wilfried Schmickler, über gesellschaftliche Missstände und Ungerechtigkeiten und trommelt für mehr Toleranz und Mitgefühl, für eine Verfreundlichung dieser Welt.

(hup elk)