Unschuldig in Knast verbrannt Fall Amed A.: Keine Datenmanipulation, aber Fehler in Kleve
Düsseldorf/Kleve · Im Fall des unschuldig Inhaftierten, der bei einem Brand gestorben ist, schließt Innenminister Herbert Reul eine Datenmanipulation durch die NRW-Polizei aus. In anderen Bereichen könnten aber Fehler gemacht worden sein.
Im Fall des unschuldig inhaftierten und nach einem Gefängnisbrand gestorbenen Syrers Amad A. hat Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) eine Datenmanipulation durch die NRW-Polizei ausgeschlossen. Die Datensätze seien zu keinem Zeitpunkt von NRW-Behörden geändert worden, sagte Reul am Mittwoch im Landtag. Dies wäre technisch auch gar nicht möglich gewesen. Denn der Datensatz sei in Hamburg von der dortigen Polizei angelegt worden. Und nur die Polizei Hamburg habe den Eintrag ändern können. Dies sei drei Tage nach der Verhaftung von Amad A. auch geschehen, sagte Reul.
Wie es aber überhaupt zu der Verwechslung des in Geldern am Niederrhein verhafteten hellhäutigen Syrers Amad A. mit einem von der Hamburger Polizei gesuchten dunkelhäutigen Mann aus Mali kommen konnte, wirft laut Reul Fragen auf. Es seien Fehler bei der Polizei Kleve gemacht und Disziplinarverfahren eingeleitet worden.
Der 26-jährige Amad A. war im Juli 2018 nach einem Zellenbrand gestorben. Wochenlang saß Amad A. in der Justizvollzugsanstalt Kleve. Im September legte er laut einem externen Sachverständigen einen Brand in seiner Zelle. Infolge der schweren Verbrennungen starb er in einer Klinik. Der Fall wird auch von einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufgearbeitet.