Vielbeachteter Fachvortrag Haaner Medizinprofessor spricht auf Barbados über das deutsche Gesundheitssystem

Haan · Von Haan auf Einladung aus New York in die Karibik – das waren die örtlichen Hintergründe beim jüngsten Fachvortrag Edwin Bölkes. Sein Thema: Herausforderungen und Reformen des deutschen Gesundheitssystems.

Edwin Bölke bei seinem Fachvortrag, den er auf Einladung des renommierten Mount Sinai Hospitals (New York) hielt.

Foto: Edwin Bölke

(peco) Der Haaner CDU- Ratsherr und Medizinprofessor Edwin Bölke ist – wie bereits 2024 – auch in diesem Jahr wieder vom renommierten „Mount Sinai Krankenhaus“ in New York eingeladen worden, bei einer Konferenz auf der Karibik-Insel Barbados einen Fachvortrag zu halten.

Bölke konzentrierte sich diesmal dabei auf die Herausforderungen und Reformen des deutschen Gesundheitssystems. In seinem Vortrag betonte der Haaner Gesundheitsexperte – seit dem vergangenen Jahr stellvertretender Vorsitzender des gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU in NRW, – dass das so genannte DRG-System (Diagnosis Related Groups, deutsch: diagnosebezogene Fallgruppen) an seine Grenzen gestoßen ist.

Es bezeichnet ein Klassifikationssystem für ein pauschaliertes Abrechnungsverfahren, mit dem Krankenhausfälle (Patienten) anhand von medizinischen Daten Fallgruppen zugeordnet werden. Bölke wies jetzt darauf hin, dass 80 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland defizitär arbeiten und alle Universitätskliniken in NRW rote Zahlen schreiben.

Gesundheitsreform soll Problemen entgegenwirken

Um diesen Problemen entgegenzuwirken, hätten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eine umfassende Gesundheitsreform entwickelt. Diese Reform ziele darauf ab, das deutsche Gesundheitssystem von einem dezentralen zu einem zentralen System zu transformieren.

Ein zentrales Anliegen von Edwin Bölke ist die Entbürokratisierung des Gesundheitssystems. Er betonte, dass die Bürokratie enorm viel Zeit und Ressourcen koste. Daher sollten Gesetze alle vier Jahre auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft und gegebenenfalls wieder rückgängig gemacht werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt in seinem Vortrag war die Prävention. Der Haaner kritisierte, dass es für präventive Maßnahmen kaum finanzielle Mittel gebe, während für die Behandlung von Krankheiten deutlich mehr Geld zur Verfügung stehe. Durch verstärkte Prävention könnten erhebliche Kosten im Gesundheitssystem eingespart werden.

„Wenn Menschen länger gesund bleiben, profitieren sie von einer höheren Lebensqualität und das Gesundheitssystem wird finanziell entlastet“, lautet das Fazit Edwin Bölkes, dessen Vortrag zu intensiven Diskussionen über die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems anregte.

(peco)