Schwimmen Eine Schwimmerin aus Leidenschaft

Inge Fritze, Schwimmerin des DSC 98, feiert am Mittwoch ihren 100. Geburtstag.

Inge Fritze errang beim Schwimmen viele Erfolge.

Foto: RP/Horst Ossinger dpa

Im Jahr 1921 wurde eine ganze Reihe von Menschen geboren, die später zu prominenten Persönlichkeiten wurden; Joseph Beys, Friedrich Dürrenmatt, Hans-Joachim Kulenkampff und Charles Bronson gehörten dazu. Im gleichen Jahr kam in Magdeburg Inge Fritze zur Welt, die am heutigen Mittwoch ihren 100. Geburtstag feiert. Sie gehört zu den erfolgreichsten Mastersschwimmerinnen (Altersklassen bis 99 Jahre) der Welt.

Als sie 15 war, wurde ihr Schwimmtalent zum ersten Mal erkannt, und seitdem blieb sie ihrem Hobby treu. Als sie Ende der 40er- Jahre nach Düsseldorf umzog, schloss sie sich der Schwimmabteilung des DSC 98 an, dessen Ehrenmitglied sie heute ist. Während Tochter Heidi mit den sogenannten „Düsseldorfer Puten“ des DSC 83 Meistertitel und 110 Deutsche Rekorde erschwamm und so eine spektakuläre Erfolgsgeschichte schrieben, wurde Mutter Inge eine erfolgreiche Mastersschwimmerin in den jeweiligen Altersklassen. Als sie ihre Karriere mit 94 Jahren beendete, hatte sie bei Weltmeisterschaften der Masters über ein Dutzend Einzeltitel erschwommen. Bei Europameisterschaften waren es zwei Dutzend Einzel- und mehrere Staffelsiege. „Meine Medaillen kann ich nicht genau zählen, es werden so an die 600 sein“, erzählt die Jubilarin, erinnert sich aber noch genau an einen ihrer ersten Erfolge, als sie Vizemeisterin in einem Staffelwettbewerb wurde. Bei einem Sieg in einer Staffel sollte ihr dann auch zum Abschied von ihrem geliebten Sport eine ganz besondere Ehre widerfahren. „Bei der Europameisterschaft in London im Jahre 2016 gewannen wir in den Altersklassen AK 320 die Staffeln über 4x50 Meter Freistil und 4x50 Meter Lagen. Das war in der klassischen Lagenstaffel ein Riesenerfolg für uns“, erzählt Gisela Günther, die ehemalige Masterswartin des DSC 98, die damals mit Ingrid Lange, Uschi Meyer-Tonndorf, Uschi Bongartz und Inge Fritze Mitglied dieser Düsseldorfer Staffel war. „Als Inge als Letzte auf die Strecke ging, standen alle Zuschauer auf der Tribüne auf und klatschten für sie Beifall,“ erinnert sie sich. So ganz hat Frau Fritze ihrer Liebe zum Wasser auch heute noch nicht Adieu gesagt. Zwar schwimmt sie nicht mehr, aber ihr Lieblingsspaziergang führt sie von ihrer Wohnung in Flehe, in der sie sich noch weitgehend selbst versorgt, immer möglichst dicht am Rhein vorbei.