Auftritt von „Suse swingt“ in Mettmann Jazz-Klänge begeistern das Publikum
Mettmann · Mit Schlagern aus den 30er-Jahren überzeugte „Suse Swingt“ beim Winterkonzert der Maria-Nenninghoven-Stiftung.
(eise) „Suse swingt“, unter diesem Titel hatte die Maria- Nenninghoven-Stiftung zu ihrem alljährlichen Winterkonzert in die evangelische Kirche geladen und Erika Papenhagen-Rütters vom Stiftungsbeirat konnte anfängliches Befremden, ein solches Konzert in eine Kirche zu verlagern, total entkräften. Die Presbyterin war voller Begeisterung, den Kirchenraum mit Leben zu füllen und den Menschen ein Angebot zu machen, kostenfrei ein Konzert genießen zu können. Und geheizt wird ohnehin!
Schon vor Corona hatte Susanne Lucas, die eine Gesangsausbildung bei der Jazz-Sängerin Ursula Becker absolviert hat, den Pianisten Oliver Richters kennengelernt. Sie waren zunächst ein Duo, das dann etwas später durch den Kontrabassisten Armin Runge und den Schlagzeuger Jürgen Schmidt erweitert wurde – eine tolle Symbiose wie Oliver Richter meinte.
In dieser Formation erfreuten die vier ein dahinschmelzendes Publikum mit Schlagern aus den 30ern des vergangenen Jahrhunderts: „Winke, winke. Mecki war ein Seemann. Du hast mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt. Irgendwo, irgendwann. Was denkt sich bloß der Pavian“ – die ganz großen Songs von Evelyn Künneke, mit denen die Tochter des Operettenkomponisten Eduard Künneke vor allem in der Nachkriegszeit Erfolge feierte, erklangen in der Kirche an der Freiheitstraße und das Publikum war begeistert.
Susanne Lucas vermochte mit ihrer charmanten Moderation die Gäste mit einzubeziehen – das Echo „Karamba“ gelang immer besser. Sie heizte das Publikum förmlich an.
Die Pause bot Gelegenheit bei einer Erfrischung ein Schwätzchen zu halten und zum 2. Teil erschien die Sängerin in ihrem Lieblingskleid mit roten Rosen. „Helene Fischer zeigt sich nach der Pause auch immer im neuen Outfit, das kann Suse auch“; so der Kommentar des Bandleaders Oliver Richters.
Bei dem Kuschel-Song „Ich hab‘ mich so an dich gewöhnt“ gerieten viele ältere Paare ins Schwärmen. Der Text sprach ihnen aus der Seele und hier kam die Stimme von Susanne Lucas ganz besonders zur Geltung. Aber die Zuhörer sollten noch ein bisschen auf Touren gebracht werden. Dazu eignete sich der Schlager „Allerdings, sprach die Sphinx“ bestens. Die Sängerin wurde noch mit einer Cuíca, einem brasilianischen Instrument, das in keiner Sambagruppe fehlen darf, ausgestattet. Es klang zwar wie eine alte Autohupe – und der Refrain „drück das Dings mehr nach links und dann ging’s“ machte dann aber mit Hupe echte Stimmung.
Natürlich wurde dieses unterhaltsame Quartett nicht ohne Zugabe(n) entlassen: „Haben Sie schon mal im Dunkeln geküsst?“ erweckte vermutlich so manche Erinnerung an Zeiten, in denen eine solche Zweisamkeit noch nicht selbstverständlich war. Mit der Ballade „Man muss nur an Wunder glauben“, deren Refrain „Irgendwo, irgendwann, fängt ein kleines Märchen an“ Romantik pur genießen ließ, verabschiedeten sich die vier von „Suse swingt“,
Eine Truppe, die mit ihren Songs die Vergangenheit wieder auferstehen lässt. Ein exzellenter Pianist, Oliver Richters, den Mettmanner Musikfreunden wohlbekannt, ein einfühlsamer Schlagzeuger Jürgen Schmidt und ebenso wunderschön gefühlvoll der Mann am Contrabass Armin Runge schenkten den Melodien von Susanne Lucas den gelungenen Sound.