100 Plätze für Knirpse fehlen
Programm für Ausbau von Kitas für unter Dreijährige verzögert sich wegen des späten Haushalts.
Krefeld. Der Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren erweist sich als schwieriger, als zunächst vom Fachbereich Jugendhilfe angenommen. Ein maßgeblicher Grund hierfür ist die späte Verabschiedung des Haushalts, der noch von der Bezirksregierung Düsseldorf genehmigt werden muss. Die Verwaltung war zu Beginn des Jahres 2010 noch davon ausgegangen, dass er im Frühjahr eingebracht und Mitte des Jahres verabschiedet wird.
Tatsächlich ist dies erst am 26. Januar dieses Jahres geschehen. Laut einer am Mittwochabend dem Jugendhilfeausschuss vorliegenden Vorlage werden deshalb zum neuen Kindergartenjahr im August 100 Plätze fehlen.
Für den Umbau der ehemaligen Schulen Florastraße und Westwall 200 sind bereits Planungsaufträge erteilt worden. Ziel ist es, die Förderanträge noch in diesen Frühjahr zu stellen. Da aber nicht absehbar sei, wann die Bundes- und Landesmittel bewilligt werden, ist laut Jugendhilfeplanung nicht mehr mit einer Fertigstellung der Baumaßnahmen im Laufe des Betreuungsjahres 2011/ 2012 zu rechnen.
Des weiteren können die geplanten drei Neubauten in Verberg, Fischeln-Südwest und im Bereich Baackeshof erst realisiert werden, wenn die Bebauungspläne entsprechend geändert werden. Dies wird voraussichtlich erst Ende des Jahres der Fall sein.
Die Umbauten der konfessionellen und freien Kindertagesstätten (Kitas) werden sich ebenfalls verzögern. Die meisten Anträge auf Investitionsförderung aus dem Jahr 2010 wurden erst Anfang 2011 bewilligt.
Einige Träger gehen laut Verwaltung mit Recht davon aus, dass die umfangreichen Anbaumaßnahmen bis zum Sommer nicht fertiggestellt werden können. Deshalb hätten sie ihr Vorhaben um ein Jahr verschoben. Außerdem gebe es diverse Träger, die ihre Förderanträge zurückgestellt haben, da die Gesamtfinanzierung der Baumaßnahme noch nicht gesichert sei.
In den Krefelder Kindertageseinrichtungen ist für das Betreuungsjahr 2011/2012 ein Bedarf von insgesamt 6611 Plätzen ermittelt worden. 5711 davon sind für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt vorgesehen. „Die Realisierung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz ist für diese Gruppe gerade noch sichergestellt“, lautet das Fazit der Verwaltung.
Geändert habe sich auch der Wunsch nach einer ganztägigen Kinderbetreuung. Nach Befragungen der Eltern sei der Anteil derer angestiegen, die eine 45-Stunden-Betreuung für ihr Kind benötigen, vor allem auch in den sogenannten Randzeiten ab 7 bis 18 Uhr. Interesse am späten Abend oder der Nacht bestehe hingegen nur selten.