A 57: FDP will Tunnel
A-524-Trasse soll im Süden verlaufen.
Krefeld. Die FDP hält einen Ausbau der Autobahn 57 in Tunnel-Trog-Lage weiterhin für machbar und warnt vor einer Sondersitzung des Planungsausschusses davor, die Verhandlungsposition der Stadt massiv zu verschlechtern. Denn möglicherweise wird der bisherige Ratsbeschluss mit der Forderung nach einem Ausbau in Tieflage, der zuletzt im November bekräftigt worden war, mehrheitlich zurückgezogen, weil das Vorhaben als nicht finanzierbar und unrealistisch betrachtet wird.
Die FDP hält das für vorgeschoben. Seit dem vergangenen Jahr liege ein Gutachten vor, das die Möglichkeiten der Finanzierung über eine öffentlich-private Partnerschaft aufzeige. Die Kosten für die Tunnel-Trog-Lösung — dreimal teurer als ein sechsstreifiger Ausbau auf heutigem Niveau — werden darin mit 107,1 Millionen Euro angegeben, wobei eine private Finanzierung als machbar gilt. FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann ärgert, dass die Stadtverwaltung das Gutachten nie an die zuständigen Behörden weitergeleitet hat. Ebenso sei es versäumt worden, Berlin rechtzeitig über die Krefelder Forderung nach einem Bau in Tieflage zu informieren. Heitmann wirft der Verwaltung vor, in dieser Frage nicht im Interesse der Stadt gehandelt zu haben. Jetzt drohe Lärmschutz in Minimalform — die teilweise im oberen Bereich gebogenen und transparten Wände seien nur in wenigen Abschnitten überhaupt vorgesehen und würden vermutlich schnell hässlich werden. Ansonsten gebe es konventionellen Lärmschutz.
Den Bau der Autobahn 524 fordert die FDP für das Gebiet südlich des Krefelder Hafens, um dieses florierende Gebiet vernünftig anbinden zu können. Zwar müsse auch nördlich des Hafens die Bundesstraße 288 ausgebaut werden, doch für guten einen Verkehrsfluss soll die A 524 schon vor Mündelheim an der Meerbuscher Ortsgrenze entlanggeführt und an der A 57-Anschlussstelle Oppum angebunden werden. Der Schutz der Krefelder bei einem möglichen Ausbau der Berliner Straße zur Autobahn müsse vor dem Schutz des Naturschutzgebietes gelten — und dies sei auch rechtlich möglich, sagt Heitmann. Ein schon mehrfach beantragtes Gutachten soll die Möglichkeiten aufzeigen. Dieses könnte durch die Stadt, aber auch Hafengesellschaft und Industrievereinigung Uerdingen finanziert werden, so die FDP.