Mit Kreativität zum Erfolg
Internationaler Bund hat neue Räume bezogen und stellt sein Konzept zur Sprachförderung vor.
Krefeld. Seit 30 Jahren ist der Internationale Bund (IB) bereits in Krefeld vertreten. Am Freitag hat der freie Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungarbeit nach Umzug von der Cracuaer Straße 91-93 seine neuen Räume an der Uerdinger Straße 11-13 eingeweiht. Die dritte Etage ist der Arbeit mit Jugendlichen zur Integration in den Beruf vorbehalten, in der vierten Etage ist am Freitag das Projekt „Arbeit und Sprache“ für arbeitslose Migranten vorgestellt worden. Dieses Projekt führt der IB im Auftrag des Jobcenters (vormals Arge) durch.
Dabei werden 26 ausländische, in Krefeld lebende Teilnehmer aus 14 Nationen in zwei kreativen Gruppen an die deutsche Sprache herangeführt. Nachdem sie bereits etliche Stunden in Integrationskursen hinter sich haben und ihre Sprachdefizite immer noch so gravierend sind, dass sie an Beratungsprozessen des Jobcenters kaum teilnehmen können, lernen sie jetzt, bei der Sprachförderung über Kreativangebote Erfolge in der fremden Sprache zu haben.
So konnten die Besucher der neuen Räume „Präpositionen zum Anfassen“ erleben. Um die Präpositionen und ihren Gebrauch zu lernen, haben Teilnehmer Brunnen (ohne Wasser kein Leben), ein Haus (das Haus neben den Bäumen) und einen Tunnel (der Zug fährt durch den Tunnel) gebaut. Neben dem Erlernen der jeweiligen Begriffe kommt ein vertiefender, auch schriftlicher Deutschunterricht hinzu; den dritten Schritt dieser ungewöhnlichen Methode bildet die Unterstützung durch eine Sozialpädagogin, die sich mit den Problemen der Teilnehmer auch über die sprachlichen hinaus beschäftigt.
Die Teilnehmer, sagt die Bereichsleiterin für Krefeld und Viersen, Angelika Stephan, sind seit September in diesen Kreativ-Gruppen — und haben am Freitag ihre Arbeiten und ihre Bedeutung in deutscher Sprache vorstellen können. Anke Kleinbrahm, Programm-Geschäftsführerin Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein, ergänzt, dass das Kreativ-Orojekt 2008 in Dormagen gestartet sei und man erfolgreich arbeite. Über das Jobcenter als neuen Kunden freut sich Christof Räuschel, Verbund-Geschäftsführer NRW. Frank Weuthen, Bereichsleiter im Jobcenter Krefeld, weiß seine Kunden im Projekt gut aufgehoben. Fünf werden Arbeitsgelegenheiten („Ein-Euro-Jobs“) antreten. Wermutstropfen: Wegen der Einsparung von insgesamt neun Millionen Euro für Eingliederungshilfen weiß er noch nicht, ob es über Juli hinaus die Sprachförderung bezahlen kann.