Weniger Waschmittel dank weichen Wassers
Die Stadtwerke bauen gerade zwei Enthärtungsanlagen. Sie sollen das Krefelder Trinkwasser entkalken.
Krefeld. Bevor die Herren in den dunklen Anzügen mit ihren nagelneuen Spaten für den symbolischen Spatenstich posierten, hatten die echten Bauarbeiter ein Schild errichtet. „Weicheres Wasser für Krefeld“, steht da zu lesen. Und: „Wir bauen für Sie eine Enthärtungsanlage für das Krefelder Trinkwasser.“
Leider wurde vergessen zu erklären, wer „Wir“ ist — das Logo des Bauherrn fehlt. „Naja“, sagt Dorothee Winkmann, „das wird dann halt noch draufgeklebt.“ Sie ist die Sprecherin des Bauherrn Stadtwerke Krefeld (SWK).
Michael Rögele, Leiter Markt und Betrieb bei der SWK Aqua, erklärt das Bauvorhaben auf dem Gelände des Wasserwerks In der Elft genauer: Es werde, genau wie beim Wasserwerk an der Gladbacher Straße, eine zentrale Wasserenthärtungsanlage gebaut. „Umfragen unter unseren Kunden haben ergeben, dass 73 Prozent von ihnen das Wasser zu hart finden. Das ist mit Abstand die am häufigsten geäußerte Kritik.“
Hartes Wasser zeichne sich dadurch aus, dass es einen erhöhten Anteil an Kalzium und Magnesium aufweise. „Das ist keinesfalls schädlich“, versichert er eilig.
Für Menschen nicht, für Maschinen aber schon. Rögele erklärt das Problem: „Hartes Wasser führt zu Kalkablagerungen in den Haushaltsgeräten.“ Die beiden neuen Anlagen würden den Härtegrad des Wassers in etwa halbieren, durch das weichere Wasser würden die Geräte künftig geschont.
„Im Jahr 2013 werden beide Anlagen laufen. Die Kosten für den Bau liegen bei etwa 12 Millionen Euro.“ Eine Investition die sich die SWK vom Endverbraucher zurückholen wird. „Der Wasserpreis wird vermutlich um 11 Cent pro Kubikmeter steigen“, räumt Rögele ein.
Allerdings würden die Kosten für den Endverbraucher trotzdem sinken. „Bei einem Vierpersonenhaushalt führt die Preissteigerung zwar zunächst zu etwa 20 Euro Mehrkosten pro Jahr.“ Aber dafür fielen andere Ausgaben weg: Zum einen würden weniger Wartungs- und Reparaturkosten für die Haushaltsgeräte anfallen. Zum anderen brauche man beim Waschen auch weniger Pulver. Er hält eine Packung Waschpulver parat, um die dort aufgedruckte Tabelle zu präsentieren. Der Hersteller empfiehlt bei weichem Wasser ein Drittel weniger Pulver als bei hartem Wasser.
„Netto“, rechnet Rögele vor, „führt das dann zu einer Ersparnis von etwa 100 Euro pro Jahr und Vierpersonenhaushalt.“