Ausstellung: Deportationen - „Zug der Erinnerung“ kommt

Die Ausstellung informiert in Waggons auf Gleis 5 über die Deportationen jüdischer Kinder und Jugendlicher aus Krefeld.

Krefeld. Für drei Tage wird ab kommenden Sonntag im Hauptbahnhof der „Zug der Erinnerung“ auf Gleis 5 Station machen. Mit 16 Schautafeln wird es auch einen Teil geben, der sich mit der Deportation jüdischer Kinder und Jugendlicher aus Krefeld beschäftigt. Diese Präsentation wurde von der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld erstellt. An allen drei Tagen ist die Ausstellung von 10 bis bis 22 Uhr geöffnet.

Die erste Tafel zeigt, dass die Deportationen aus Krefeld nach Riga, „Litzmannstadt“/Lodsch und Izbica gingen. Von dem großen „Altentransport“ nach Theresienstadt waren Kinder nicht betroffen.

In der Ausstellung gibt es Namenslisten und als Beispiele kurze Lebensläufe von Hans Daniel, Helga Zander und Henry Bach. Auf der Basis eines illustrierten Stadtplanes von 1937 sind die ehemaligen Wohnorte zwischen „Adolf-Hitler-Brücke“, „Schlagerterallee“ und neuer Kaserne eingetragen.

Kuratorin Ingrid Schupetta hat großen Wert auf eine möglichst anschauliche Darstellung mit vielen Plänen und Bildern gelegt. Mit Hilfe der Krefelder Initiative zum „Zug der Erinnerung“ konnte sie einige zusätzliche Fotos aus Yad Vashem erhalten.

Aus eigenem Bestand ist eine bislang noch nicht veröffentlichte Aufnahme vom 11. Februar 1929. Sie wurde der NS-Dokumentationsstelle von dem inzwischen verstorbenen Kurt Gimson (Gimnicher) zur Verfügung gestellt.

Das Besondere: Kurt Gimnicher konnte sich noch nach 70 Jahren an fast alle Namen seiner Klassenkameraden erinnern. Das Foto wurde seinerzeit von einem Profi-Fotografen gemacht.

Teil der Dokumentation ist auch ein Bericht des Polizeihauptmanns Paul Salitter über die Deportation nach Riga, in Form und Inhalt ein eindrucksvolles Zeitzeugnis.

Es ist geplant, dass die Ausstellung in den Folgemonaten von Schulen, Kirchengemeinden oder Jugendeinrichtungen kostenlos ausgeliehen werden kann.

Den kommentierten Bericht des Polizeihauptmanns Paul Salitter sowie weitere Informationen kann man sich aus dem Internet herunterladen. Red