Anreiz für mehr Parkplätze Bauherren sollen mehr Geld für die Stellplatzablöse zahlen

In der Innenstadt sollen Bauherren künftig 9000 statt 4500 Euro zahlen, wenn sie keinen Parkplatz oder Garage anbieten.

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Krefeld. Die Stadt will in Krefeld den Anreiz erhöhen, weitere private Stellplätze zu bauen. „Bislang ist der Geldbetrag im Vergleich zu anderen Städten so gering, dass private Bauherren eher den Ablösebetrag bezahlen, als neue Stellplätze oder Garagen zu bauen“, sagt Baudezernent Martin Linne. Mit der Folge, dass vor allem in der Innenstadt der Parkdruck im öffentlichen Raum immer stärker werde. Die Verwaltung schlägt deshalb eine Änderung der Satzung mit Erhöhung des Geldbetrages vor.

Mit dem Verwaltungsvorschlag wird sich nach dem Bauausschuss nun am 10. Juni zunächst der Finanzausschuss beschäftigen, bevor der Rat eine Woche später am 18. Juni darüber abstimmen wird.

„Der aktuelle Geldbetrag von 4500 Euro im Innenstadtbereich zwischen Ostwall, Hansa-, Neusser Straße, Südwall, Westwall und Nordwall entspricht nicht mehr den Vorgaben der Landesbauordnung“, betont die Verwaltung.

Ebenso wenig wie die 2500 Euro im übrigen Stadtgebiet. Der Betrag soll bis zu 80 Prozent des realen Erstellungsaufwandes betragen. Derzeit liegen die durchschnittlichen Herstellungskosten ebenerdig bei rund 6000 Euro, in Hochgaragen bei rund 15 000 Euro und in Tiefgaragen bei rund 25 000 Euro pro Stellplatz.

Die Verwaltung hat sich deshalb in vergleichbaren Städten in der Nachbarschaft mit 150 000 bis 300 000 Einwohnern umgeschaut. Dabei habe sich gezeigt, dass Krefeld bei der Höhe des Geldbetrages inzwischen im unteren Mittelfeld liegt. In Münster müssen Bauherren als Ablöse für nicht gebaute Stellplätze bis zu 12 500, in Oberhausen bis zu 11 150, in Hagen bis zu 9610, in Mülheim an der Ruhr bis zu 8500, in Gelsenkirchen bis zu 7160 und in Leverkusen bis zu 6000 Euro zahlen. In Mönchengladbach startet die Ablösesumme bei etwas mehr als 2400 Euro. Im Gegensatz zu den anderen Städten gibt es dort jedoch keine Einteilung in Gebietszonen.

Die Verwaltung schlägt daher die Erhöhung der Stellplatzablöse im Innenstadtbereich auf 9000 Euro und im übrigen Stadtgebiet auf 4500 Euro vor. Dieser Betrag ist einmalig zu zahlen, entsprechend der Gebäudegröße und der zu erwartenden Zu- und Abfahrt, wenn nicht ausreichend Stellplätze für Autos und Fahrräder in oder nahe dem Gebäude errichtet werden können.

Während die Stadt Krefeld mit der Erhöhung des Geldbetrages den Bau von Stellplätzen und Garagen ankurbeln will, ist die Stadt Dormagen in der Vergangenheit den umgekehrten Weg gegangen. Sie hat die Ablösebeträge dazu gesenkt. Allerdings mussten Dormagener Bauherren auch 8990 Euro bei Grundstücken in der Innenstadt bezahlen. Inzwischen zahlen sie noch rund die Hälfte. Ob die Zahl der Stellplätze allerdings seitdem gestiegen ist, war nicht zu erfahren.