Befragung: Krefelder Innenstadt punktet bei Besuchern

Bei den Passanten wächst die Zufriedenheit. Gastronomie kommt gut an. Was vor allem fehlt, sind hochwertige Geschäfte für Mode.

Krefeld. Im Rathaus gab es am Donnerstag strahlende Gesichter. Kein Wunder: Zeigt doch die jüngste Befragung von Besuchern, dass die Zufriedenheit mit der Krefelder Innenstadt stetig wächst.

Zum dritten Mal in Folge verbesserte sich die Durchschnittsnote. Auf einer Skala von 1 bis 5 liegt sie nun bei 2,64 (siehe Grafik). Und: Erstmals beurteilen die Krefelder (Note: 2,6) ihre Innenstadt etwas besser als Auswärtige (2,7).

Die Zahlen sind repräsentativ und basieren auf Interviews, die Studenten der Hochschule Niederrhein (HN) mit etwa 1000 Passanten im September vergangenen Jahres durchgeführt haben. "Das ist einzigartig in Deutschland", so HN-Professor Harald Vergossen, der die seit 1997 regelmäßig durchgeführten Befragungen leitet.

Die Zahlen zeigen aber auch, dass noch Defizite vorhanden sind. So geben 6 von 10 Befragten an, dass sie bestimmte Geschäfte in der City vermissen. Häufig genannt wurden Peek&Cloppenburg und Zara. Als nicht ausreichend bewerten viele Besucher auch das Angebot bei Lebensmitteln und Sportartikeln.

Gleichzeitig sollte die Zahl der Billigläden sichtbar abnehmen - so der Wunsch vieler Passanten. Damit die Innenstadt noch attraktiver wird, wünschen sich viele Befragte zudem mehr Sauberkeit und Sicherheit; ein Zuwachs an Grün steht mit oben auf der Liste.

Dass zwei Drittel der Befragten etwas nennen können, was ihnen an der Krefelder City besonders gut gefällt, hält Vergossen für "herausragend".

Die Gastronomie kommt bei den Besuchern demnach bestens an. Hier hat es im Vergleich zu den Befragungen zuvor deutliche Fortschritte gegeben. Mit ihrer Kompaktheit kann die City ebenfalls punkten. Die Einkaufsstraßen werden als attraktiv bewertet.

Erstaunlich muten die Ergebnisse zum Thema Ostwall an. Zwar ist eine Mehrheit der Krefelder mit der Umgestaltung durchaus zufrieden, aber immerhin 27 Prozent haben die Veränderung nicht wahrgenommen oder können sie nicht beurteilen.

Vergossen rät der Stadt, an den Krefelder Samstagen festzuhalten und im Umland intensiver dafür zu werben. Auch die Straßenmodenschau sei in der Lage, auswärtige Besucher in die City zu ziehen. Diese Veranstaltung sollte nicht nur fortgesetzt, sondern überregional noch intensiver beworben werden.

Der Wissenschaftler wies darauf hin, dass der Anteil auswärtiger Besucher bei der Befragung leicht auf 29 Prozent gesunken sei und dass Krefeld diesen Trend vor allem mit Veranstaltungen wieder umkehren könne.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede kündigte die Einrichtung einer neuen Planstelle bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft an. Ziel sei es, sich intensiv um die Beseitigung des Leerstandes in der Innenstadt zu kümmern. Er sei zuversichtlich, dass die Stelle bis zu den Sommerferien eingerichtet werde.