Brandstiftung: Ex-Freund weist Schuld im Internet von sich
Noch ist unklar, wer für die Brandstiftung im Mehrfamilienhaus am Oranierring verantwortlich ist.
Krefeld. Noch viele Fragen gibt es zur Ursache des Brandes in einem Mehrfamilienhaus am Oranierring am vergangenen Donnerstag. Zum Stand der Ermittlungen wollte sich Polizeisprecher Arcor Kniely am Montag nicht äußern. „Das ist mit der Staatsanwaltschaft so abgesprochen.“ Bislang seien keine Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen.
Die Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. Vor der Wohnungstür der 31 Jahre alten Mieterin L. war gegen 8.30 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Frau, ihre drei Kinder sowie das Kind einer Freundin in der Wohnung.
Der Brand wurde vor dem Eintreffen der Feuerwehr von Personen gelöscht, die sich im Hause aufhielten. Zwei Männer (laut Polizei 30 und 27 Jahre alt) mussten danach mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung in eine Klinik gebracht werden. Offen ist, wer die Feuerwehr verständigt hatte.
Hausbesitzerin Monika Bückmann (66), die an der Kölner Straße noch drei weitere Mehrfamilienhäuser besitzt, verweist gegenüber der WZ darauf, dass ein Ex-Freund der Mieterin damit gedroht habe, „die Wohnung zu zerstören“.
Der Ex-Freund (44) hatte kurz nach dem Brand auf seiner Seite in einem sozialen Netzwerk die Schuld von sich gewiesen. Er sei zwar kriminell vorbelastet, schrieb er im Internet. Er würde aber niemals das Leben von Menschen, schon gar nicht von Kindern, in Gefahr bringen. Er teilte außerdem mit, dass es bei ihm eine Hausdurchsuchung gegeben habe. Zum Zeitpunkt des Brandes sei er mit seinem Sohn unterwegs zum Jobcenter gewesen.
Unklar ist auch, wer der 30 Jahre alte Mann im Flur war. Monika Bückmann verweist darauf, dass ein solcher Mann nicht in dem Hause wohne. Der andere Mann (27) soll ein Geselle aus dem Malerbetrieb ihres Sohnes gewesen sein. Er war mit Renovierungsarbeiten beauftragt.
Die Vermieterin verweist darauf, dass sie erst am Tag zuvor größere Mengen an Abfall und Gerümpel aus dem Flur beseitigt habe. „Das wäre sonst ein Großbrand geworden. Das gesamte Treppenhaus ist aus Holz.“ Mehrfach habe sie die Mieter um Müllbeseitigung gebeten. Auch im Keller hätten sich bergeweise Müll und Altkleider getürmt. Der 31 Jahre alten Mieterin habe sie bereits vor geraumer Zeit die Wohnung gekündigt. Bückmanns Anwalt bereitet derzeit die Räumungsklage vor.