CDU: Wandel und Veränderung im Dialog

OB-Kandidat Peter Vermeulen verzichtet auf Angriffe und skizziert im Mercure-Hotel seine „Stadtgesellschaft“.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Einem politischen Schlagabtausch, diesem nachkarnevalistischen Ritual, hat sich Peter Vermeulen gestern schlicht verweigert. Nein, teilte der OB-Kandidat den etwa 250 christdemokatischen Zuhörern nach dem Hauptgang im Mercure-Hotel mit, er wolle den Blick nach vorn wenden und „liefern“, den Menschen sagen, was sie von ihm erwarten können.

Vermeulen, zu seinen Füßen ein symbolisches Steuerrad, wirft den Blick ins Jahr 2050 und skizziert, wie er Krefeld, die Stadtgesellschaft, gestalten will, wenn er denn die Wahl zum Oberbürgermeister im Herbst gewinnt. An diesem Ergebnis wollen an diesem Abend weder Oberbürgermeister Gregor Kathstede noch Parteichef Marc Blondin einen Zweifel aufkommen lassen wollen. Der Sieg im ersten oder im zweiten Wahlgang — darauf werden Wetten angenommen.

Wandel und Veränderung im Dialog mit allen, für die eigenen Ideen Mehrheiten in einer politisch immer bunter werdenden Landschaft suchen und finden, engagierte Menschen binden und zu Mitstreitern der Politik und Verwaltung machen und so gemeinsam ein lebenswertes Krefeld schaffen — das ist Peter Vermeulens Ansatz.

Das müsse in den nächsten Jahren gehen, ohne dass der finanzielle Spielraum groß sei. „Es wird Zäsuren geben“, sagt Vermeulen.

Entwicklungsmöglichkeiten für Industrie und Gewerbe spiele eine große Rolle, wolle Krefeld gesunden und wachsen. Kluges Management der knappen Gewerbeflächen und die Nutzung alter Industriestandorte seien unverzichtbar. Klare Worte: Wohnbebauung dürfe nicht immer näher an Industrie heranrücken. „Industrieflächen müssen frei von Restriktionen bleiben.“

Schuldenabbau und das Wiedererlangen gestalterischer Beweglichkeit sind Peter Vermeulen wichtig, Verlässlichkeit nicht minder. Sein Versprechen: „Wenn jetzt die Gewerbesteuern erhöht werden, werde ich alles dafür tun, dass die Steuern in meiner Zeit als Oberbürgermeister nicht mehr erhöht werden.“

Zu seiner Vision der „Stadtgesellschaft“ gehören Theater, Grotenburg und König-Palast als Orte der Kommunikation und Begegnung ebenso wie Verkehrswege, die das Auto neben Fahrrad und ÖPNV setzen. Selbstverständliches Miteinander aller — das ist nicht nur sein Credo für die künftige Mobiliät, sondern beschreibt sein Urteil über Krefeld, die soziale Stadt mit hilfsbereiten Bürgern. Krefeld sei eine bürgerliche Stadt, nötig sei „Geben und Nehmen“.