Krefeld Christian Rach zu Besuch im Wiener Café
Der Restauranttester war zu Besuch bei Mohamed Omairat. Ihm gehört das Wiener Café im Hansa-Zentrum.
Krefeld. Nichtsahnend bediente Mohamed Omairat, dem das Wiener Café und der Tortenboss im Hansa-Zentrum gehören, vergangene Woche seine Kunden, als ihm auf einmal jemand über die Schulter schaute. Und dieser jemand war niemand anderes als Christian Rach, der Restauranttester. Natürlich hatte sich Omairat für die aktuelle Staffel „Rach, der Restauranttester“ bewusst beworben, aber es sei bis zur letzten Woche völlig offen gewesen, ob er für die Dreharbeiten ausgewählt werde. „Das Team war vorher einmal da und hat ein Bewerbungsvideo von uns gedreht, ob wir wirklich genommen werden, wussten wir aber bis letzte Woche nicht“, erzählt Omairat.
Dann stand Rach auf einmal vor ihm: „Gerade an dem Tag war das Wiener Café total gut besucht“, berichtet Omairat, „das war mir sehr unangenehm, weil ich nicht wollte, dass der Eindruck entsteht, ich habe seine Hilfe umsonst geholt.“
Dass dem nicht so ist, hat Rach schnell bemerkt. Als Omairat das Wiener Café vom Vorinhaber übernommen hatte, war es bereits verschuldet: „Ich habe in den vergangenen Jahren nur Schulden abbezahlt“, sagt Omairat. 2014 hatte er dann die Idee, einen zweiten Laden, den Tortenboss, zu eröffnen: „Da bieten wir von Hochzeitstorten über 3D-Torten alles an“, erklärt Omairat. Mit dem riesigen Erfolg des Tortenbosses hatte der Krefelder nicht gerechnet: „Das ist explodiert. Wir haben auch schon Torten für die Söhne von Bushido und Boris Becker gemacht“, erzählt Omairat.
Bei all dem Erfolg hatte Omairat jedoch das Wiener Café aus den Augen verloren: „Ich hatte mich mehr auf den Tortenboss konzentriert und brauchte Hilfe“, so der Inhaber beider Lokale. „Für mich war klar: Tortenboss — ja, Wiener Café — nein.“ Die Sendung des Restauranttesters hatte Omairat schon länger verfolgt: „Als Christian Rach dann zurück zur Sendung gekommen ist, habe ich mich einfach mal beworben.“
Rach war ihm vom ersten Augenblick an sympathisch, berichtet Omairat. „Der ist total lieb“, sagt der Krefelder. Rach war bis zum dritten Tag, an dem er bei Omairat war, noch davon überzeugt, das Wiener Café beizubehalten und dort Wiener Gerichte anzubieten: „Ich habe ihm dann aber gesagt, dass ich das eigentlich nicht will“, gesteht Omairat. „Der Tortenboss ist meine Idee gewesen und da habe ich hinter gestanden.“ Als Rach das gemerkt habe, habe er auch nicht dagegen gehalten, berichtet Omairat: „Wir haben dann überlegt, was man an dem Tortenboss noch besser machen kann.“
Rach habe ihn auf einen entscheidenden Aspekt aufmerksam gemacht: „Wir hatten zwar viele Gastspiele mit unserem Tortenboss, aber keine Heimspiele“, gesteht Omairat. „Rach hat mir erklärt, dass das Wiener Café unser Stadion ist und wir dort die besten Kuchen, die wir haben, anbieten sollen.“
Für den Krefelder war das eine völlig neue Sicht: „Ich habe vorher nie darüber nachgedacht, dass ich meinen Standort hier in Krefeld als Basis sehen sollte“, sagt Mohamed Omairat.