Verkauf Hansa-Centrum: Berliner Firma übernimmt die Passage
Für 5,5 Millionen Euro übernimmt Berliner Firma die Passage und die Tiefgarage.
Krefeld. Das Hansa-Centrum ist verkauft. Für 5,5 Millionen Euro hat gestern Morgen um 9.48 Uhr im Amtsgericht die „Brillant 2155 GmbH“ aus Berlin als Meistbietender den Zuschlag erhalten. Im Wege der Zwangsvollstreckung haben die Einkaufspassage, die öffentliche Tiefgarage, ein Teil der privaten Stellplätze sowie unbewohnte Teile der Seniorenresidenz Hanseanum den Besitzer gewechselt. Der Verkehrswert liegt laut Gutachten bei knapp zehn Millionen Euro.
Damit hat das Hansa-Centrum ab sofort einen neuen Eigentümer. Nach Bezahlung des Kaufpreises und der Grunderwerbssteuer wird das Grundstück überschrieben und die bisherige Zwangsverwaltung endet.
Wer sich hinter dem Firmennamen verbirgt, ist derzeit noch unbekannt. Die Firma steht seit dem 3. Juli im Handelsregister und ist von der VRB Vorratsgesellschaften GmbH Berlin eingetragen worden. Der anwaltliche Vertreter Sebastian Braun wollte nach dem erfolgreichen Abschluss der Versteigerung keine weiteren Angaben zu dem Käufer oder dessen Plänen machen.
Mohammed Omairat und weitere Mieter des Hansa-Centrums haben aufmerksam die Versteigerung verfolgt. 25 Minuten dauert es, bis innerhalb der 30-minütigen Frist das erste Angebot abgegeben wird. Das stammt von einer Monheimer Investorengruppe und liegt bei 4,5 Millionen. Die anwesenden Vertreter der Gläubigerbank, inzwischen der Immobilienfinanzierer Aareal, hoffen auf mehr. Das ist der dritte Versuch, die seit 2009 unter Zwangsverwaltung stehenden Gebäudeteile an der Hansastraße zu veräußern. Zwei Minuten später wird das zweite und auch letzte Angebot vorgelegt. Um das Verfahren zu vereinfachen, konnten die insgesamt 350 Einheiten nur im Gesamtpaket gekauft werden.
2006 hatte die niederländische Gruppe Domus Aurea den Komplex für eine Summe zwischen zehn und 20 Millionen von der Hypovereinsbank München gekauft. Die hatte nach der Insolvenz der Bauunternehmung Bast den Komplex übernommen. Nachdem die Domus Aurea drei Jahre später einige Monatszahlungen schuldig blieb, setzte die Zwangsverwaltung ein.
Die Kaufleute im Gerichtssaal sind einerseits froh, dass das Objekt endlich verkauft ist. Wegen der langjährigen, unsicheren Lage haben die Mieter nicht mehr überplanmäßig in ihre Geschäfte oder die Passage investiert. Andererseits sind sie auch gespannt, welche Pläne der neue Eigentümer hat und ob künftig die Miete angehoben wird. Sie erhoffen sich mit dem Besitzerwechsel einen neuen Impuls für die Südstadt.
Von der Zwangsversteigerung nicht betroffen sind unter anderem die 177 Wohnungen über der Ladenpassage. Auch steht dieser Teil des Komplexes nicht unter Denkmalschutz. Äußerliche Veränderungen wären also in Zukunft möglich.