Currenta: Grünes Licht für Kesseltausch

Im Sommer startet im Chemiepark der Einbau neuer Gaskessel. Warten auf das große Kraftwerk.

Foto: Currenta

Krefeld. Im Sommer geht es los, dann beginnt Currenta mit dem Austausch der alten Gaskessel. Doch die Freude über die nun vorliegende Genehmigung ist getrübt: „Es ist schön, dass wir jetzt anfangen können, aber wir kommen nicht weiter, was die grundsätzliche Frage der Energieversorgung im Chemiepark angeht“, sagt Projektleiter Hilarius Zerres.

Die grundsätzliche Frage — das ist das geplante Gas- und Dampfturbinenkraftwerk des Stadtwerkeverbundes Trianel, das Currenta immer noch als Pfeiler der Energieversorgung im Industrieareal ansieht. Problem ist, dass das Milliardenprojekt auf Eis liegt, weil nach wie vor die politischen Rahmenbedingungen und damit die Wirtschaftlichkeit nicht klar sind.

Deshalb wird die Erneuerung der eigenen Kraftwerke — es gibt zwei Standorte im Chemiepark, genannt L 57 und N 230 — sich zunächst auf L 57 konzentrieren. In der Hoffnung, dass sich die Bedingungen für das große Kraftwerk im vieldiskutierten Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) klären.

Am Standort L 57 wird ab Sommer zunächst der kleinere der beiden Gaskessel (42 MW), der aus dem Jahr 1958 stammt, ab- und ein neuer Kessel eingebaut. Da der Tausch im laufenden Betrieb stattfindet und es sich bei dem kleineren Kessel um eine spezielle Anfertigung für den Standort handelt, rechnet Zerres mit ein- bis anderthalb Jahren Bauzeit. Sobald dieser verlässlich läuft, wird der zweite Gaskessel (60 MW) ausgetauscht. Currenta investiert für diesen Bauabschnitt rund 15 von insgesamt 38 Millionen Euro.

Das Konzept sah eigentlich vor, am Standort N 230 zwei alte Kohlekessel zu ersetzen. Dieser Teil der Energieversorgung hänge aber ganz eng zusammen mit dem Bau des großen Trianel-Kraftwerks, sagt Zerres. Sollte dies nicht kommen, mache auch die Absicherung keinen Sinn. Auf die Frage, ob es denn einen Plan B gibt, für den Fall, dass das große Kraftwerk sich nicht rechnet, sagt Currenta-Sprecherin Bettina Pöhler: „Wir haben einen bunten Strauß an Ideen in der Schublade, aber die Probleme der Wirtschaftlichkeit und Verlässlichkeit wären ja die gleichen wie beim Trianel-Projekt.“

So bleibt es zunächst beim Austausch von zwei Kesseln. Denn, so Zerres: „Die Versorgung mit Dampf ist der Lebensnerv des Standortes. Die müssen wir gewährleisten.“