Warnstreiks: Keine Bahnen, weniger Busse
An den Warnstreiks am Dienstag von Verdi beteiligten sich sämtliche Fahrer der SWK. Teilweise konnten sie ersetzt werden.
Krefeld. Mechthild Schratz klingt ein wenig stolz, als sie sagt: „Wir haben sehr deutliche Beeinträchtigungen verursacht.“ Die Geschäftsführerin der Gewerkschaft Verdi für den Bezirk Linker Niederrhein spricht von den gestrigen Warnstreiks im Öffentlichen Dienst: „In Krefeld haben sich zwischen 400 und 500 Personen beteiligt. Betroffen waren die Stadtwerke Krefeld (SWK) und die Sparkassen-Filialen, zudem haben Schulhausmeister und Kita-Mitarbeiterinnen gestreikt.“ Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung der Löhne um einen Grundbetrag von 100 Euro, zuzüglich 3,5 Prozent. Schratz: „Das wären dann im Durchschnitt sieben Prozent mehr.“
Am Donnerstag sei eine weitere Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern angesetzt: „Ich hoffe, dass das eine deutliche Botschaft war. Ansonsten gibt es nächste Woche wieder Warnstreiks.“ Wegen des gestrigen Warnstreiks traten bei den SWK alle 155 Fahrer von Bussen und Bahnen in den Ausstand. Dirk Höstermann, stellvertretender Pressesprecher: „Teilweise konnten wir die regulären Fahrer durch Angestellte von Subunternehmen ersetzen.“
Insgesamt wurden auf diese Weise rund 50 Prozent aller Fahrten gewährleistet. Höstermann: „Die Straßenbahnen sind komplett ausgefallen, wurden aber durch Busse ersetzt. Die fuhren auch in der gleichen Taktung. Allerdings hatten sie im Schnitt 15 Minuten Verspätung.“ Die regulären Busse seien teilweise ausgefallen, teilweise seien sie seltener gefahren. Insgesamt zieht Höstermann jedoch ein positives Fazit: „Es gab jedenfalls kein Chaos.“
Für die Stadt Krefeld waren die Auswirkungen des gestrigen Warnstreiks noch weitaus weniger gravierend. Pressesprecherin Angelika Peters: „Einige Schulhausmeister und elf Mitarbeiterinnen von sieben verschiedenen Kitas haben gestreikt. Aber deswegen musste keine Kita geschlossen werden.“ Sollte Verdi seine derzeitigen Forderungen durchsetzen können, würde das für die Stadt zusätzliche Kosten von 5,6 Millionen Euro im Jahr bedeuten.