Krebsnachsorge: Eine Chance für den Neuanfang
Interessengemeinschaft besteht seit 36 Jahren.
Krefeld. Die Interessengemeinschaft der Krebsnachsorge Krefeld hat dieses Jahr gleich zweifach Grund zum Feiern: Der Verein freut sich zum einen über 36 Jahre erfolgreiche Arbeit und zum anderen über das 30-jährige Bestehen der Beratungsstelle für Krebsbetroffene und Angehörige im Begegnungszentrum Wiedenhof. „Es ist wirklich außergewöhnlich, dass eine Gemeinschaft dieser Art so lange existiert“, sagt deren Leiterin Brigitte Müller.
1978 gründete der Psychologe Heinz-Georg Rupp die Interessengemeinschaft, nachdem er zuvor eine Gruppe für Krebspatienten an der VHS geleitet hatte. „Wir wollten auch nach Ende des Semesters in der Gruppe zusammenbleiben“, so Rupp.
Die Interessengemeinschaft ist Träger der 1984 gegründeten Beratungsstelle, die mittlerweile an die 2000 Kontakte im Jahr betreut. Die Aufgaben der ehrenamtlichen Mitarbeiter, von denen viele selbst von Krebs betroffen sind, umfassen die psychosoziale Beratung der Erkrankten und ihrer Angehörigen, aber auch die Hilfe zur Neuorientierung der Lebensgewohnheiten.
„Es geht uns um die individuelle Pflege der Menschen. Wir wollen Wege aufzeigen, mit dem Krebs zu leben“, sagt Brigitte Müller. Wesentlich für den Heilungsprozess sei die Akzeptanz der Erkrankung, durch die der Betroffene neue Energie gewinne. „Eine derartige Lebenskrise kann auch eine Chance sein.“ Mit Angeboten wie Yoga oder Tai-Chi und durch Ausflüge oder Theaterbesuche soll die Lebensfreude gestärkt werden.
Die Interessengemeinschaft finanziert sich durch einen Zuschuss, durch Spenden und freiwillige Mitgliedsbeiträge. Der Gesundheitstag wird zukünftig nicht mehr stattfinden, da der Stadt-Zuschuss von 14 000 auf 11 000 Euro reduziert wurde. lig