Krefeld Die Erdmännchen kommen nach Krefeld
Der Zoo zieht Bilanz: 2015 war das zweitbeste Jahr in der Geschichte des Tierparks.
Krefeld. Der Termin steht: Am 7. April wird die neue Nashornanlage im Zoo eröffnet. In der zweiten Jahreshälfte zieht das erste Alphapaar der Erdmännchen in ihr neues Gehege. Und ab März haben die Besucher wieder ihren Platz zum Verweilen, denn die Zoogastronomie im sanierten Grotenburgschlößchen wird wieder eröffnet.
Noch eine gute Nachricht: Die Eintrittspreise bleiben gleich. „Im Hinblick auf die Besucherzahlen war 2015 sehr erfolgreich für den Zoo“, berichtet Zoochef Wolfgang Dreßen. „Die gesetzten Ziele wurden übertroffen. Damit ist das vergangene Jahr das zweitbeste in der Geschichte des Tierparks.“
Insgesamt kamen 265 495 Tagesbesucher. Hinzu kommen 12 000 Jahreskarten-Inhaber. Damit seien die Ziele des Wirtschaftsplanes um 3,2 Prozent übertroffen worden, sagt der Geschäftsführer. Zum Vergleich: Im Jubiläumsjahr 2013 besuchten 487 000 Gäste den Zoo. 2014 waren es — wohl dank des Superwetters — 520 000. Nach dem Verrechnungsschlüssel der Zoos bezüglich der Jahreskarteninhaber wurden im vergangenen Jahr rund 503 000 Besucher gezählt.
Trotzdem: Der Tierpark kommt nicht ohne weitere Zuwendungen aus. Dreßen: „Auch wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass wir das Geschäftsjahr 2015 wieder mit einer schwarzen Null abschließen werden, verfügen wir mittelfristig nicht über Rücklagen für Investitionen.“ Der städtische Betriebskosten-Zuschuss etwa liege seit 2005 konstant bei 1,85 Millionen Euro. „In zehn Jahren — seit Beginn der gGmbH — ist er nie angepasst worden. Die Preise für Personal und Futter sind gestiegen.“
Am Ende dieses Jahres werde wohl ein kleines Minus unter dem Strich stehen, das durch Rücklagen aufgefangen werde, betont der Kaufmännische Leiter Frank Rusch. Er bekräftigt: „Eine Aufnahme von Krediten ist nicht unser Weg.“ Zoo und Zoofreunde stemmen die 590 000 Euro teure Savannenanlage für die Nashörner im Herzen des Zoos. Dort wird Nashorndame Nane bald ihr viertes Kind bekommen. Es kann dann zwischen bereits gepflanzten Lederhülsenbäumen und dem noch zu pflanzenden drei bis vier Meter hohen Gesträuch toben. Dieser 5000 Quadratmeter große Bereich liegt neben der Afrika-Savanne und passt deshalb auch thematisch. Dreßen: „Nach der Einweihung folgt am 10. April ein Artenschutztag, bei dem darauf aufmerksam gemacht wird, dass es immer noch massive Wilderungen gibt, bei der Tiere zu kommerziellen Zwecken abgeschlachtet werden.“
Von einem afrikanischen Rundhaus, der Afrika-Lounge aus, können die Besucher bald die Erdmännchen betrachten, die es in Krefeld bisher nicht gab. Ihr 150 000 Euro teures Gehege finanzieren die Zoofreunde. Natursteine und Sand finden die possierlichen Tiere dort vor. Die Fachleute sind jedoch sicher, dass die putzigen Scharrtiere mit der Zeit ihre eigene Landschaft modellieren werden.
Komplett saniert präsentiert sich vor den Osterferien das Grotenburgschlößchen. Pächter Dzemal Delic und sein Team werden dort täglich, das ganze Jahr über für einen Imbiss sorgen.