Weltkindertag Mit Charlotte und Leonie beim Weltkindertag

Krefeld · Unsere Autorin hat zwei Zwölfjährige auf ihrem Rundgang im Stadtwald begleitet. Regen macht den zahlreichen jungen Besuchern gar nichts aus.

Charlotte van der Heuysen (l.) experimentiert beim Weltkindertag im Kinderlabor der Unicef mit Anleiterin Kellyta Lima.

Foto: Andreas Bischof

Die vielen farbigen Regenschirme machen das Familienfest zum Weltkindertag noch bunter. Gegen die Pfützen helfen schließlich Gummistiefel. So ist viel los auf der Stadtwaldwiese. Die Kinder stört das Wetter nicht. Sie probieren fast alles aus. Die WZ begleitete Charlotte van der Heuysen und Leonie Pawlowsky beim Rundgang. Die beiden Zwölfjährigen stärken sich zuerst mit einer warmen Brezel und laufen dann los.

Zuerst geht es zum Stand der Diakonie Krefeld und Viersen. „Wir finden die Murmelbilder witzig“, sagen beide und erklären: „Ein Blatt Papier liegt in einem Karton, darauf kommen unsere Lieblingsfarben. Wenn Murmeln darüber rollen, entstehen Bilder. Für die Nagelbilder werden Stifte ins Brett geschlagen und dann mit bunten Fäden verbunden.“

Charlotte steuert danach den Stand von Unicef an. „Hier gibt es drei Experimente für uns. Es wird gezeigt, welche Gegenstände in der Wasserschüssel schwimmen oder auch nicht, welche Farbe aus zwei unterschiedlichen anderen entsteht und dass metallische Schmetterlinge mit Hilfe eines Magnets fliegen können.“ Das sei ziemlich klasse, findet sie.

Beide Mädchen sind sich einig: Den Stand der Kreisjägerschaft mit den ausgestopften Tieren möchten sie eigentlich nicht besuchen. „Uns tun die Tiere leid“, erklären sie. Dennoch gehen sie hin zu Kitz und Eule. Matthias Giesberts erklärt ihnen: „Es sind Tiere, die tot aufgefunden wurden oder in Zoos gestorben sind. Es ist Anschauungsmaterial für große und kleine Leute, um ihnen die Tiere des Waldes nahezubringen.“

An einem Stand probiert ein Junge eine Trompete aus. Er schafft schiefe Töne. „Das ist nichts, was ich immer machen möchte“, sagen die Mädchen und kichern. Großartig finden sie jedoch die Armbänder aus Faden und Knöpfen, die der Kinderschutzbund anbietet: Rosa Knöpfe und solche aus Perlmutt mit Goldrand dazu schwarze aus Stoff suchen sich Charlotte und Leonie in der großen Kiste aus und fädeln sie auf. Nach 20 Minuten halten sie stolz ihre Arme mit dem neuen Schmuck hoch.

Dann wird es sportlich: Charlotte wirft Bälle hoch hinauf auf den Rücken des blauen Plastik-Elefanten. Bei einem Treffer verschwinden sie im Tier. Beide schaffen es, ebenso wie das Torwandwerfen bei der HSG. Die Mädchen treffen und gewinnen jeweils eine Freikarte für ein Spiel, eine Süßigkeit und ein Autogrammheft. Die Spieler Paul Keutmann, Juan Antonio Sario Viciano, Kevin-Christopher Brüren, Frederik Stammer und natürlich Maskottchen Eddie the Eagle unterzeichnen bereitwillig. „Spielt ihr auch Handball?“, will Keutmann wissen. Beide schütteln den Kopf.

Unterwegs gibt es Luftballons vom Kastanienhof, die Mädchen wippen zu den Tönen der City Dance School, die zum Hip-Hop animiert. Natürlich erst, als die Tanzfläche trockengewischt ist. Eine ganze Ladung Wasser kommt dagegen runter vom Zelt bei Mobifant. Hier haben Charlotte und Leonie den Auftritt verpasst und sehen nur noch den Schluss.

Dann holen sie sich noch Infos beim nächsten Stand. Das Katholische Forum bietet in seinem Programm Näh- und Backkurse an, aber auch Dancefloor. „Macht mit, es macht Spaß“, wirbt Ursula Grotenburg. Mit Respekt und ziemlich zögerlich nähern sie sich dem Stand von Karate-Dojo Nakayama. „Es tut nicht weh“, sagen die Leute hinter dem Tisch und bitten zur Pratze. Lars Thomas erklärt: „Zuerst eine Faust ballen, indem ihr die Finger einrollt und den Daumen darüberlegt. Aus der Hüfte heraus, den Ellbogen ganz gerade am Körper entlang, die Faust fest auf das Kissen stoßen.“ Nach einigen vorsichtigen Versuchen klappt es. Dennoch: Das wird wohl eher nicht ihr Sport.

Schließlich scheint die Sonne, Seifenblasen glitzern in der Luft. „Eben sind sie noch durch die Regentropfen geflogen“, sagen Leonie und Charlotte. Ihnen hat das Wetter gar nichts ausgemacht.