Flüchtlingsunterbringung FDP: Parkplätze für Notunterkünfte

Die Liberalen positionieren sich beim traditionellen Gänseessen — mit Gast Otto Fricke — zu Vorschlägen der Stadt, wie Flüchtlinge untergebracht werden könnten.

Flüchtlingsunterbringung: FDP: Parkplätze für Notunterkünfte
Foto: Jürgen Brefort

Krefeld. Die Bürger sollen ihre Sport- und Festplätze behalten und nutzen können. In diesen Bereichen sollen, wenn es nach der FDP geht, keine Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen. Die Liberalen sehen vielmehr Parkplätze, wie es einen großen hinter dem Stadthaus gibt, als geeignet an. Als ebenso passend bezeichnet der FDP-Kreisvorsitzende Joachim C. Heitmann in seiner Begrüßungsrede beim traditionellen und überaus gut besuchten Gänseessen, die Kasernengelände an Emil-Schäfer-Straße und Kempener Allee.

Aktueller Anlass für die Äußerungen ist ein Papier der Stadt an die Parteien, das mit „Standortprüfung zur übergangsweisen Unterbringung von Asylbegehrenden“ überschrieben ist. Darin wird ein Dutzend mögliche Bereiche genannt. Die ehemaligen Kasernen sind dabei, aber auch Festplätze wie die in Oppum, Traar, Gartenstadt und Verberg. Zur Meinungsbildung stehen ebenso an: Parkplatz Nord — Elfrather See, Badezentrum Bockum und Stadthaus. Und auch die Sportplätze Bökendonk, Sprödental und Reepenweg.

Die Liberalen haben Position bezogen. Das Land habe schon andere Probleme gemeistert als die Flüchtlingskrise, sagt Heitmann. Er werde oft gefragt, warum seine Partei in dieser Frage so still sei. „Es ist schwierig, sich mit der Position der Vernunft bemerkbar zu machen, wenn die Gutmenschen ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Die Betrachtung muss rational und nicht emotional sein.“ Es müsse Lösungen geben, die der Bevölkerung zu vermitteln sind, erklärt er weiter. „Angela Merkel sagt: ,Wir schaffen das‘, ohne zu sagen wie.“ Heitmann glaubt an den Krefelder Otto Fricke, der bis 2013 einer von vier Parlamentarischen Geschäftsführern der FDP-Bundestagsfraktion war.

„Er sorgt dafür, dass die FDP im nächsten Bundestag vertreten sein wird.“ Die Liberalen trauern der Tatsache noch ein wenig hinterher, dass Fricke sich nicht als OB-Kandidat in Krefeld aufstellen ließ. Er selbst sagt: „Wir haben keine Empfehlung zur OB-Wahl gegeben und müssen das Ergebnis akzeptieren. Frank Meyer ist unser OB. Man muss ihm eine Chance geben, aber es ihm auch sagen, wenn man denkt, dass etwas falsch läuft.“ Bei der Beurteilung der Stadt als solche spricht Fricke die gute Lage an.

„Von Bockum ist man in 18 Minuten an der Abflughalle. Diesen Vorteil muss man auch nutzen.“ Ausflüge macht er in die Schulpolitik: „Wir müssen uns davon trennen, dass eine Ausbildung besser ist als die andere.

Ein guter Abschluss zählt. Bildung ist das Einzige, das wir in Zukunft haben werden. Ich merke nicht, dass diese Landesregierung etwas besser macht.“ Fricke möchte, dass im Uerdinger Hafen die Basis für neue Arbeitsplätze gelegt wird und in Bezug auf das Kraftwerk fragt er: „Nennt die Fakten, sagt, wo es hingeht. Was kommt wann auf den Bürger zu?“