FÖJ: Ein Jahr auf der Suche nach den eigenen Stärken

Anna Göldner tankt als Freiwillige im ökologischen Jahr.

Krefeld. Anna Göldners letztes Schuljahr an der Realschule Tönisvorst lief nicht gerade glänzend. „Keine Ahnung, was da mit mir los war, aber ich hatte echt Probleme.“ Ein Lehrer legte ihr ans Herz, sich eine Auszeit von der Schule zu gönnen und sich ihrer Leidenschaft zu widmen: der Natur. Seitdem absolviert die 17-Jährige ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Hülser Umweltzentrum.

„Ein interessanter Aspekt ist, dass ich nun selber häufig in die Lehrerrolle schlüpfen muss, wenn Schulklassen zu Besuch kommen oder ich bei Schulen vor Ort bin“, sagt sie. „Ich merke, wie anstrengend es ist, 30 Kinder oder Jugendliche zu bändigen und ihnen auch noch etwas beizubringen.“

Auf dem täglichen Arbeitsplan stehen allerdings auch noch andere Aufgaben: ein wenig Büroarbeit und Außendienst. „Je nach Jahreszeit muss ich Gemüse ernten, Unkraut jäten, die Beete umpflügen und natürlich bei der Amphibienwanderung helfen, die jetzt bald beginnt. Das wird bestimmt anstrengend.“

Selbstbewusst habe sie ihre bisherige Zeit im Umweltzentrum gemacht — und sie weiß jetzt, was sie will. Nach dem FÖJ wird Göldner nach Köln ziehen, dort ihr Fachabitur machen und eine Ausbildung zur Biologisch-Technischen Assistentin, um sich dann ihren großen Traum zu erfüllen: „Ich will auf jeden Fall Meeresbiologie studieren.“

Dass die meisten FÖJler während ihrer Zeit im Umweltzentrum regelrecht aufblühen, erlebt der Leiter Volker Bahr regelmäßig. „Diese positive Veränderung ist schon auffällig“, sagt er und ergänzt mit einem Schmunzeln im Gesicht: „Vielleicht liegt es daran, dass wir die Stärken des Einzelnen schamlos ausnutzen und die jungen Leute vor allem nach ihren Fähigkeiten einsetzen.“

Mehr Informationen gibt es bei Christiane Bienert unter Telefon 02151/86 13 18.