Altersarmut Hilfe und Unterstützung im Seniorenbeirat
Krefeld. Im Finanzausschuss gibt es nicht nur Bankleute. Der Schulausschuss wird nicht nur von Lehrern bestückt. Eines ist aber sicher: Im Seniorenbeirat sitzen wirklich nur Senioren.
60 Jahre ist das Eintrittsalter in das Gremium. Seine Mitglieder sind Ansprechpartner, Vermittler oder bearbeiten anstehende Themen, die für ältere Menschen in der Stadt relevant sind.
„Wir wissen, wovon wir reden“, sagt Manfred Lüdorf, der im Seniorenbeirat für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Sei es die Barrierefreiheit der neuen Ostwall-Haltestelle, die fehlenden Bänke am Hauptbahnhof oder der Pflegebedarfsplan; wir sprechen mit dem Gremium Empfehlungen an Ämter und Ausschüsse aus.“ Wenn man intensiv arbeite, finde man auch Gehör, berichtet er aus seiner Erfahrung.
Überaus wichtig und sehr aktuell sei das Thema der Altersarmut. „Das Problem wird größer werden. Sollte ein älterer Mensch in eine finanzielle Notlage geraten, schaffen wir Kontakte, beispielsweise zur Schuldnerberatung, oder kümmern uns, dass die Stadtwerke den Strom wieder anstellen.“ Jochen Hochkamer, der Sprecher des Seniorenbeirates, ergänzt: „Eine wachsende Zahl von Menschen, die im Alter weniger Mittel zur Verfügung haben, hat uns dazu bewegt, ausführliche Beratungsangebote für Senioren im ,Seniorenwegweiser‘ der Stadt vorzustellen.“ 20 Mitglieder zählt der Seniorenbeirat. Jeweils zwei Vertreter kommen aus den Wohlfahrtsverbänden wie dem Paritätischen, Awo, Caritas, DRK, Diakonie und der jüdischen Gemeinde. Dazu kommen Abgesandte der beiden großen Kirchen, des DGB, der Fraktionen und der Stadt.
„Wir können Begegnungsmöglichkeiten schaffen, oder Verbindungen zu Selbsthilfegruppen mit gleichartig Betroffenen herstellen“, berichtet Lüdorf. „Wir können zudem vor Vereinsamung schützen, indem wir zum Tanzen, Singen oder zum Kinobesuch anregen. Die Kirchen helfen uns.“ Das Kommissariat Vorbeugung ist eine weitere Anlaufstelle, wenn die Senioren Fragen zum Thema Einbruchschutz, Haustürgeschäfte etc. haben. Die Polizei bietet auch Gruppenberatung beim nächsten Seniorentreffen an.
Der Seniorenbeirat ist montags zwischen 10 und 12 Uhr in der Fabrik Heeder, Virchowstraße 128, Zimmer 002, Telefon 86 29 25, für Anliegen, Fragen und Kritik, zu erreichen. Seine Geschäftsstelle ist im Rathaus, Von-der-Leyen-Platz 1, Telefon 86 30 49. Infos gibt es in der Broschüre „grau und schlau“. krefeld.de/Seniorenbeirat cf