Angemerkt: Im Zeichen des Stadtwappens

Die CDU, die Wahlplakate und das Stadtlogo

Wz-Redakteurin Martina Nickel

Foto: kleinkommentar

Krefeld. Krefeld und seine Wahlplakate — eine unendliche Geschichte: Fast drei Wochen ist es her, da erhielt die CDU die Anweisung der Stadt: Die Wahlplakate müssen überklebt werden. Neben dem Konterfei der Kandidaten prangte da nämlich das Stadtwappen. Ein solch hochoffizielles Zeichen zu verwenden, ist jedoch der Stadt vorbehalten. Bei der CDU beeilte man sich zu versichern, dass dies möglichst bald nachgebessert werde.

Drei Wochen später sind die wenigsten Plakate überklebt, auch die Flyer tragen weiter das Wappen. Immer noch präsentiert sich die CDU, als wäre sie höchstselbst von der Stadt beauftragt, in den Rat einzuziehen.

Lothar Kauffels, Geschäftsführer der CDU Krefeld, ist leicht genervt, als die WZ nachhakt: „Ich kann den Kandidaten ja nicht die Pistole auf die Brust setzen.“ Bald komme aber eine neue Plakatlieferung. Viele wollten wohl schlicht kein mit Wahlkreuz überklebtes Plakat, sondern lieber ein neues.

Wie praktisch, dass die Stadtverwaltung da noch im Osterurlaub-Ruhemodus zu sein scheint. Vor dem Wochenende war jedenfalls kein Kommentar zur Sache zu erhalten.

„Die Partei“ nimmt das Ganze derweil aufs satirische Korn. Auf deren Plakaten findet sich bei flüchtiger Betrachtung ebenfalls ein Stadtwappen, das sich bei näherem Hinschauen allerdings ganz anders darstellt: die Farben sind vertauscht, der Schlüssel ein anderer und der Heiligenschein entpuppt sich als Reminiszenz an Gründer Sonneborn — im Symbol der Sonne.

„Wir wissen schließlich, dass man keine Hoheitszeichen verwenden darf und halten uns korrekt daran“, sagt Kandidat Richard Jansen und grinst. Nach dem CDU-Fauxpas übte man sich fix als Hobby-Heraldiker und entwarf ein eigenes Wappen — in der Rolle des Kopflosen: Vorsitzender Claus-Dieter Preuß.