Der Chancenschmiede geht das Geld aus
Der Verein vermittelt Schüler zu Ausbildungen und Praktika an Firmen. Doch die Arbeit gerät ins Stocken.
Krefeld. Geht in der Chancenschmiede nach rund einem Jahr das Feuer aus? Es herrscht Geldmangel beim Verein, der junge Leute in eine gute Ausbildung bringen und Firmen passende Azubis vermitteln will. „Rund 4000 Euro fehlen uns aus den vergangenen Vermittlungen“, sagt Edeltraut Möller-Kahlert, erste Vorsitzende von Chancenschmiede. „Die Stadt entschuldigt sich mit dem Nothaushalt, sie könne nicht helfen.“
Der Verein ist bereits von der Parkstraße in kleinere Räume an der Ritterstraße gezogen. „Wir haben jetzt nur noch 19 Quadratmeter“, erklärt die Vorsitzende. „Das Haus gehört der Stadttochter Wohnstätte“, erklärt sie. „Wir zahlen elf Euro pro Quadratmeter, das ist ziemlich heftig.“ Sie brennt geradezu dafür, die Stärken und Interessen von Jugendlichen zu ermitteln und in den Vordergrund zu stellen, um die jungen Leute dann in ein passendes Praktikum oder eine Lehrstelle zu bringen.
Davon profitierten auch die Betriebe, die den richtigen Azubi bekämen, sagt Möller-Kahlert. „Wir kümmern uns besonders um die Schulabgänger aus den zehnten Klassen.“
Zurzeit finanziert die engagierte Frau die Arbeit samt Material aus der eigenen Tasche. „Ich könnte eigentlich auch in Ruhe mein Rentnerdasein genießen und ein Buch schreiben, anstatt meine Rente hierfür auszugeben.“
Doch sie ist aus anderem Holz geschnitzt. „Die Arbeit ist meine Herzensangelegenheit.“ Voller Lob für das Engagement ist Michael Schütz, der Leiter der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. „Die Mitarbeiter sind sehr engagiert und wir sind sehr zufrieden.“
Möller-Kahlert würde sich über Kooperationen mit anderen Schulen freuen. „Und Firmen, die Lehrstellen offen haben, bekommen einen passgenauen Azubi gegen Spende“, wirbt sie für den Verein.