Immer mehr Mädchen gewalttätig

Der SkF widmet sich verstärkt der Prävention.

Krefeld. Gewalt ist keine Randerscheinung. „Sie begegnet uns in Familien, auf Straßen, bei Raubüberfällen oder Prügeleien“, sagt Ulla Dietz, Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), bei der Erläuterung des Jahresberichtes. „Deshalb haben wir unser Jahresthema 2011 unter das Motto ,Gewalt und Kommunikation‘ gestellt.“

Die SkF-Mitarbeiter erfahren bei Beratungsgesprächen, wie schnell sich Gewalt entwickeln kann. Dietz: „Unsere Frage lautete, wie können wir daran arbeiten, dass sich die Menschen angenommen fühlen, sich das Gewaltpotenzial verkleinert? Wie können wir unsere Mitarbeiter stärken?“ Geschäftsführerin Tanja Himer ergänzt: „Eine andere Frage war auch, wo fängt Gewalt an?“ Es habe sich um einen präventiven Ansatz gedreht, damit sich Gewalt erst gar nicht hochschaukelt. Verwundert habe, dass immer mehr Mädchen Gewalt anwendeten. Dietz: „Das reicht von hänseln bis hin zu tyrannisieren, erpressen oder demütigen.“

Ein Fachtag beim SkF widmete sich ausschließlich der „gewaltfreien Kommunikation“. Der Internet-Chat, über den Frauen beraten werden, werde sehr stark nachgefragt, berichtet die Vorsitzende. Die Adresse lautet: www.gewaltlos.de.

30 Jahre besteht das Frauenhaus. „90 Frauen suchen im Durchschnitt pro Jahr Zuflucht. „Von den 58 neu aufgenommenen Frauen besaßen 29 eine nicht deutsche Staatsbürgerschaft“, so Dietz. Die Anzahl und Aufenthaltsdauer der Kinder war dementsprechend lang. „Die Kleinen haben im Frauenhaus Ansprechpartnerinnen, die sich für ihre Bedürfnisse und Belange einsetzen.“

Froh sind die SkF-Verantwortlichen darüber, dass die Stelle für die „nachgehende Beratung“ vom Land wieder eingesetzt und finanziert wird. In der Beratungsstelle „Rat und Hilfe“ werden jedes Jahr über 100 Schwangere im Alter zwischen 18 und 21 Jahren betreut.