Krefelder verkaufte Drogen in seiner Wohnung - Lange Haftstrafe

Krefeld. Für knapp fünfeinhalb Jahre muss ein 28-Jähriger ins Gefängnis. Der Krefelder stand wegen Drogenhandels mit über neun Kilogramm Rauschgift vor dem Landgericht. Nur ein Geständnis und die Nennung von Komplizen bewahren ihn nun vor einer Strafe, die noch um zwei Jahre höher hätte ausfallen können.

In der Anklageschrift wurde ihm zur Last gelegt, am 16. Januar ein Kilogramm Amphetamine in seiner Wohnung an einen Abnehmer verkauft zu haben. Noch schwerer wiegt allerdings der zweite Vorwurf: Im März soll er laut Anklage 6,7 Kilogramm Amphetamine und 1,4 Kilogramm Marihuana bei einem niederländischen Dealer erworben haben, die er von einem Kurier über die Grenze in seine Wohnung bringen ließ, um die Drogen weiter zu verkaufen.

Kurz darauf klickten die Handschellen. Über einen verhafteten Abnehmer war ihm die Polizei auf die Schliche gekommen. Obwohl der Angeklagte von der einige Zeit zurückliegenden Festnahme wusste, machte er mit dem Drogenhandel weiter. „Er hat dafür gesorgt, dass das Geschäft läuft“, sagt der Staatsanwalt in seinem Plädoyer.

Schwer ins Gewicht fiel für den Angeklagten auch, dass er bei seinen Straftaten noch unter Bewährung stand. Erst 2011 war er aus dem Gefängnis entlassen worden. Er musste damals schon 22 Monate einer Freiheitsstrafe wegen Drogenhandels absitzen. Die restlichen 11 Monate davon wurden ihm zur Bewährung ausgesetzt und kommen jetzt zum Urteil des Landgerichts hinzu.

Das hatte eigentlich nur eine Gefängnisstrafe von viereinhalb Jahren ausgesprochen. Wieso der Mann überhaupt ins Drogengeschäft eingestiegen war, konnte er nicht so recht darstellen. Selbst süchtig sei er nicht. Es gehe ihm wohl hauptsächlich ums Geld. Er wolle sich ein eigenes Handwerksunternehmen aufbauen und brauche dafür Geld, so der 28-Jährige. Mit seiner Vorstrafe habe er in seinem Beruf aber keinen Job bekommen. Er hoffe nun, dass er im Gefängnis eine Ausbildung zum Koch absolvieren kann.