In der Fastenzeit ist Fisch gefragt
Nach Karneval wird vielfach fleischlos und kalorienarm gekocht.
Niederrhein. Die Fastenzeit hat begonnen. Im vierten Jahrhundert, als sie auf 40 Tage ausgeweitet wurde, waren das Fleisch von warmblütigen Tieren und deren Produkte wie Eier, Milch, aber auch Käse verpönt. Fisch dagegen war erlaubt.
Beim traditionellen Fasten war niemals eine Gewichtsabnahme das Ziel. Die Bereitschaft, sich zu besinnen, die eigenen Lebensgewohnheiten zu überdenken und sie gegebenenfalls zu ändern, stand und steht im Mittelpunkt. Ein freiwilliger Verzicht auf liebgewordene Angewohnheiten bietet die Chance zur Besinnung. Nicht hungern, sondern verzichten lautet die Devise. Falls dennoch einige Pfunde purzeln, ist das ja auch nicht so schlimm.
Fastenspeisen sollen zwar einfach, müssen aber nicht ungenießbar sein. Gern genommen sind Kartoffel- oder Erbsensuppe oder einfache Brühen. Es gibt auch nichts gegen Fischgerichte wie das traditionelle Heringsessen an Aschermittwoch zu sagen. Mehlspeisen, die hauptsächlich aus Eiern, Butter, Mehl und süßen Zutaten bestehen, gehören ebenso zu den typischen Fastenzeitgerichten. Immer geht es jedoch darum, das Essen fleischlos und kalorienarm zuzubereiten.
Die Version einiger findiger Klosterbrüder, die Enten als Wassergeflügel gleich Fisch definierten und so die Fastenzeit gut überstanden, lassen wir jetzt einmal außen vor. Wir kümmern uns um den Fisch als das wichtigste Fastengericht. „Blau“ zubereitet ist der Fisch eiweißreich und kalorienarm; Fettsäuren im Seefisch sind darüber hinaus gut für Herz und Hirn.
„Blaukochen“ ist eine Zubereitungsart für ganze Süßwasserfische. Vor allem Aal, Karpfen, Schleie und Forelle werden so gegart. Die Färbung ist auf die Schleimschicht der Fischhaut zurückzuführen, die beim Garen eine blassblaue Farbe annimmt.