In einem Haus zu einer Kirche werden
St. Pius X. wird ökumenisch und die Lukaskirche verkauft — die Zusammenarbeit der Gemeinden funktioniert.
Gartenstadt. In absehbarer Zeit wird es für die Christen in Gartenstadt und Elfrath nur noch eine Kirche geben. Nach eingehender Diskussion soll die bisher katholische Kirche St. Pius X. an der Traarer Straße gemeinsam genutzt werden. Die ebenfalls an der Traarer Straße gelegene evangelische Lukaskirche wird umgewidmet und verkauft. Das hat gute Gründe: Beide Kirchengebäude sind inzwischen viel zu groß für die Gemeinden, und der Unterhalt ist nicht mehr zu finanzieren.
Ein Lenkungsteam, bestehend aus den beiden Pfarrern Christoph Tebbe für die evangelische Kirchengemeinde Nord und Christoph Zettner für die katholische St. Nikolauspfarre und weiteren Damen und Herren aus Presbyterium und Pfarrräten, traf sich jetzt zu weiteren Verabredungen.
Ort der Zusammenkunft war logischerweise das „Gemeinsame Haus“ an der Alten Rather Straße in Elfrath. Diese im April 1994 eingeweihte ökumenische Einrichtung wurde in den relativ neuen Stadtteilen gut angenommen und sorgt seitdem für ein erfreulich harmonisches Miteinander der beiden Konfessionen. Gemeinsam feierte man schon ökumenische Taufgottesdienste, und im vergangenen Jahr war das gemeinsame Pfarrfest ein voller Erfolg. Christoph Tebbe: „Beide Kirchengebäude wurden in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut, und schon die damaligen Pfarrer arbeiteten vertrauensvoll zusammen.“ Sein Kollege Christoph Zettner ergänzt: „Alle waren fremd hier, und das zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) stand für eine Offenheit der beiden christlichen Kirchen.“
Die Entscheidung für das katholische Gotteshaus hat ganz praktische Gründe. Die vielen Nebenräume gaben den Ausschlag. Es können zwei Gemeindebüros eingerichtet werden, und für gemeinsame Veranstaltungen stehen genügend große Säle bereit. Seit 2014 laufen die Verhandlungen, die auch von den übergeordneten Gremien des Bistums Aachen und der Evangelischen Landeskirche wohlwollend begleitet werden.
Ende 2015 wurden die Mitglieder beider Pfarren informiert. Das Echo, so bestätigen alle Sitzungsteilnehmer, war überraschend groß und positiv. Natürlich ist noch viel zu verabreden. Wann steht zukünftig der Kirchenraum für die eine und die andere Gemeinde zur Verfügung? Welche Gottesdienste sollen ökumenisch gefeiert werden?
Beide Pfarrer und die engagierten Laien sind sich jedoch einig: Der Weg, der mit dem Gemeinsamen Haus begonnen wurde, wird fortgesetzt.