Engagement Tag des Ehrenamts 2024: So helfen Sie in Krefeld

Krefeld · Wie wichtig Ehrenamtler sind, zeigen Beispiele aus Krefeld. Zum Internationalen Tag des Ehrenamts.

Stefanie Zohren ist selbst verwaiste Mutter und möchte betroffenen Familien helfen.

Am Donnerstag, 5. Dezember, ist „Internationaler Tag des Ehrenamtes“. Stefanie Zohren ist ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement in Krefeld. Als Vorstandsmitglied im „Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld“ hilft sie tatkräftig mit, das Leben von betroffenen Kindern und deren Familien ein bisschen heller zu machen.

Die 52-jährige Erzieherin engagiert sich als Schriftführerin und helfende Hand, wann immer jemand gebraucht wird. Mit vielen ihrer Vereinskolleginnen und -kollegen teilt Stefanie Zohren dasselbe Schicksal: Vor zwölf Jahren mussten sie und ihr Mann den schmerzlichen Verlust ihres Sohnes verarbeiten. In dieser Zeit lernten die beiden den Förderverein kennen, der betroffenen Familien eine starke Schulter zum Anlehnen und verschiedenste Unterstützungsangebote in einer Ausnahmesituation bietet, die ein Familienleben von heute auf morgen auf den Kopf stellt.

„In der akuten Therapiezeit liegt der Fokus der Eltern beim erkrankten Kind, sodass der Kopf für andere Dinge nicht frei ist“, erinnert sich Stefanie Zohren. „Aber genau in dieser Situation benötigt man oftmals schnelle und unbürokratische Entscheidungen und Hilfen, da einem sonst die Zeit davonläuft. Das ist durch den Förderverein möglich und zu einem großen Teil umsetzbar.“

Den Antrieb für ihr ehrenamtliches Engagement formuliert sie so: „Oft werden die Augen vor dem verschlossen, was einen nicht persönlich betrifft, was unangenehm oder beängstigend ist. Ich möchte meine Augen nicht verschließen, sondern aktiv da mitwirken, wo meine Unterstützung benötigt wird. Zudem ist es mir wichtig, andere dazu zu bewegen, sich die Frage zu stellen: Was kann ich tun, um die Arbeit des Fördervereins mit zu unterstützen?“

Die 52-Jährige leistet seit Jahren wertvolle Unterstützung: Sie schreibt bei den Vereinssitzungen das Protokoll, ist bei Spendenübergaben dabei, betreut betroffene Familien bei Ausflügen und streicht auch schon mal das Holz-Auto im Garten des Elternhauses.

Ohne ehrenamtliche Unterstützung ist auch die Arbeit im Krankenhaus kaum zu leisten, wie ein weiteres Beispiel aus Krefeld zeigt. Der Patientenbesuchsdienst im Krankenhaus Maria-Hilf ist seit über 40 Jahren unter dem Namen „Blaue Damen“ bekannt und geschätzt. Dienstags und donnerstags verteilen sie sich auf die Stationen, um für die Patienten, die diesen Dienst in Anspruch nehmen wollen, da zu sein.

Die „Blauen Damen“ sind
einfach nur da – und viel mehr

Die Aufgabe der „Blauen Damen“ beschreibt Birgit Vogt, Leiterin des Dienstes: „Zunächst einmal sind wir einfach da, hören zu und sind für Gespräche bereit. Es geht aber oft noch weiter. Wir erledigen Besorgungen, helfen in Notsituationen, unterstützen beim Anreichen des Essens und können mit Kleidung aushelfen. Es geht um das, was über die Aufgaben des Pflegepersonals hinausgeht, aber für die Patienten wichtig ist.“ Gerade die Patienten, die gar keinen Besuch bekommen, seien dankbar für das „Mehr“ an Zuwendung durch die „Blauen Damen“. Der Name leitet sich übrigens von den hellblauen Kitteln mit dem Sonnenemblem ab, worin sie leicht vom Krankenhauspersonal zu unterscheiden sind. Red

(wz)