Ratinger Freiwilligenbörse feiert Tag des Ehrenamts „Der Mehrwert ist das Ehrenamt“
Ratingen · Am 5. Dezember ist der Tag des Ehrenamts. Die Ratinger Freiwilligenbörse setzt sich seit vielen Jahr dafür ein, das soziale Engagement zu stärken. Eine Möglichkeit für Alt und Jung, sich für die Belange aller einzusetzen.
Aktionen menschlicher Unterstützung halten unsere Gesellschaft zusammen. Viele davon kosten Geld. Aber es gibt auch Freiwillige, die Dienste für Bedürftige übernehmen. Und das ohne, dass sie in Form von Geld bezahlt werden. Die Stadt Ratingen glänzt mit besonders vielen dieser ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen.
Wer den Drang verspürt, in Ratingen freiwillige Hilfe zu leisten, kommt an der Freiwilligenbörse nicht vorbei. Die „Schaltzentrale“ Ratingens kümmert sich um Interessierte, die eine Anlaufstelle suchen, um anzupacken. Die Börse verfügt über eine Datenbank, die für Interessenten entsprechend Stellen anzeigt, die relevant sein können. Der aktuelle Stand von Anfang Dezember zeigt auf, dass 88 der 159 institutionellen Angebote besetzt sind. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Freiwilligenbörse beraten ihre Kunden, ähnlich wie das Jobcenter Arbeitsstellen aufgrund von Vorlieben oder Interessen anbietet. Ebenfalls unentgeltlich begleiten sie beispielsweise den Premierentag in der jeweiligen Institution – und haken in den ersten Wochen nach, wie den Ehrenamtlern ihre Aufgabe gefällt.
Wie vielfältig diese Aufgaben sind, zeigen konkrete Beispiele: Von Jugendtrainern in Sportvereinen oder Sportvereinen von Menschen mit Behinderung, zu Vorlesern in Grundschulen, bis hin zur altbekannten Nachbarschaftshilfe ist alles möglich. Anfragen privater Haushalte werden genauso berücksichtigt, wie die vom Roten Kreuz oder der Diakonie. Es sind nur deutlich weniger.
Die Ehrenamtler bewegen sich dabei entlang aller Altersstufen: Menschen über 60, die sich im Ruhestand befinden, junge Menschen um die 30, die ein soziales Engagement suchen und Arbeitende zwischen 40 und 50, die sich nebenberuflich engagieren wollen. Frühestens ab 18 Jahren darf die Börse als Vermittler agieren.
Die Börse kooperiert
auch mit der Volkshochschule
„Dabei ist „die Fürsorge für das Ehrenamt keine gesetzliche Aufgabe“, erklärt Erhard Raßloff, stellvertretender Vorsitzender der Freiwilligenbörse Ratingen. Städte und Kommunen bilden sich ihre Finanzierungspläne, wie sie sich diese wünschen. Allerdings: „Der Mehrwert ist das Ehrenamt“. Dies stütze die Gesellschaft und fördere das Miteinander. Es entstehen dadurch Verbindungen untereinander, die für das Zusammenleben unabdingbar sind.
Und die Stadt selbst geht mit gutem Beispiel voran: Ratingen blickt auf fast 30.000 Ehrenamtler. Das ist ein Drittel der Einwohnerzahl. Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie ebenfalls dazu gezählt werden. Für Alexander Heinz beginnt die Bezeichnung Ehrenamtler bereits bei Übernahme des Einkaufs für die Nachbarin von nebenan. Mitgefühl für das Miteinander. Dabei ist es egal, wie vermeintlich klein die Aktionen sind. Freiwillige Helfer tun Gutes, greifen ihrem Umfeld unter die Arme. Den Stellenwert des Ehrenamtes bezeichnet er als „die letzte Tätigkeit innerhalb unserer Gesellschaft, die nicht komplett von Restriktionen und Aufgaben so gedrängt wird, dass man eigentlich schon zu Beginn der Tätigkeit keine Lust mehr hat, sie zu Ende zu führen“.
Als zusätzlichen Anreiz für das ehrenamtliche Engagement dient das Programm, das die Börse für 2025 entwickelt hat. In Zusammenarbeit mit der Ratinger Volkshochschule erarbeitet die Freiwilligenbörse zweimal im Jahr eine Informationsveranstaltung von einem Rechtsanwalt zum Thema Vereins- und Steuerrecht. Die Veranstaltung ist nur eine neben Präventivschulungen bei Grenzverletzungen im Ehrenamt, oder Podiumsdiskussionen rund um die Rolle des Ehrenamtes – und vielen weiteren kostenlosen Zusammentreffen. Zudem erhalten Ehrenamtler per Anmeldung nach einem Jahr Tätigkeit bei rund fünf Stunden Aufwand die Woche eine goldene Ehrenamtskarte.