Kantinen und Mensen reagieren auf EHEC

Viele Küchenchefs verzichten auf frische Tomaten, Gurken und Salate und bieten stattdessen gekochtes Gemüse an.

Krefeld. Zurück auf Anfang. Die Suche nach dem EHEC-Erreger beginnt von vorne, da es nach den neusten Erkenntnissen nicht mehr eindeutig feststeht, ob nun wirklich Gurken damit infiziert sind. Neben diesem Gemüse wird weiterhin vor dem Genuss von Tomaten und Salat gewarnt.

Die Küchenchefs Krefelder Kantinen, Krankenhausküchen und Mensen haben sich auf das Problem eingestellt. Der Rat eines Mediziners, zurzeit am besten Chips und Pommes vor dem Fernseher zu essen, um auf der sicheren Seite zu sein, ist wohl eher mit Augenzwinkern zu sehen.

„Wir haben die Produkte, vor denen das Robert-Koch-Institut warnt, einfach aus dem Angebot genommen“, sagt Jochen Adrian, der Leiter der Gesamtschule am Kaiserplatz. Er selbst hält die Aufregung um Gurken, Tomaten und Salat zwar für übertrieben, will aber mit seiner Küchencrew auf der sicheren Seite sein.

Rund 200 Mittagessen gehen in der Schule täglich über die Theke. „Die Umstellung haben alle Beteiligten ohne Murren hingenommen“, so Adrian. „Jetzt gibt es mehr gekochtes Gemüse und die Tomaten kommen mit Käse überbacken aus dem Backofen.“

Auch für Harald Gerresheim, Betriebsleiter der Zentralküche am Helios-Klinikum, sind die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und des Bundesinstituts für Risikobewertung verbindlich.

„In unseren Häusern am Lutherplatz und in Hüls verzichten wir in der Speisenzubereitung bis auf weiteres vorsorglich auf die Verwendung von Tomaten, Salatgurken und Blattsalaten. Ansonsten verwenden wir weiterhin die für unsere Speisenversorgung üblichen Lebensmittel, vorausgesetzt, sie erfüllen unsere Qualitätsanforderungen. Dazu unterziehen wir alle Lebensmittel einer strengen Wareneingangskontrolle.“

Darüber hinaus würden die Mitarbeiter der Speisenzubereitung stets über die aktuelle Situation informiert und dazu angehalten, die hohen Hygienestandards, insbesondere die sorgfältige Händedesinfektion, strikt einzuhalten.

„Natürlich haben wir auf die Gesundheitsgefahr durch EHEC reagiert“, sagt Michael Endler, Küchenchef der Sparkasse Krefeld. „Dies nicht zuletzt, weil sich unsere Mitarbeiter durch die derzeit laufende öffentliche Diskussion mehr verunsichert als informiert fühlen.

Bei den täglich rund 350 Essen, die wir in der Sparkassenkantine ausgeben, werden derzeit deutlich weniger Salate gewählt als gekochtes Gemüse. Deswegen haben wir das Angebot in unserer Salattheke angepasst und verzichten vorsorglich und vorübergehend auf Schlangengurken.“

Tomaten- und Blattsalat blieben aber im Angebot, auch wenn sie deutlich weniger nachgefragt würden, so der Küchenchef weiter. „Mit unserem hohen Hygienestandard und der Qualitätsgarantie unserer Lieferanten bedauern wir, dass alle Agrarprodukte irgendwie unter Generalverdacht geraten.“