Kasino-Räuber schoss mit Gaspistole
Vor Gericht werden drei Überfälle im März verhandelt.
Krefeld. Ihre Schicht begann wie jede andere — und dann ging alles ganz schnell. „Zwei maskierte Männer kamen ins Spielkasino, und einer rief ,Überfall’. Das habe ich aber erst beim zweiten Mal verstanden“, erinnerte sich die Aufseherin eines Spielkasinos am Donnerstag vor dem Landgericht. Die Angeklagten H., D. und Z. müssen sich für insgesamt drei Überfälle auf zwei Spielkasinos und einen Supermarkt im März verantworten.
In der Hauptverhandlung am dritten Prozesstag trat die geschädigte Mitarbeiterin des Kasinos als Zeugin auf. Sie erklärte, sie habe bei dem Angriff entsprechend der Hausordnung reagiert, die Kasse geöffnet und die Hände von sich gestreckt. Nach eigenen Angaben entnahm der Angeklagte D. daraufhin 260 Euro aus der Kasse und flüchtete durch den Notausgang.
Obwohl sich der Komplize bereits entfernt hatte, soll der Angeklagte H. der Zeugin mit einer Gaspistole direkt ins Gesicht geschossen haben — ähnlich wie bei dem Überfall auf einen Supermarkt (WZ berichtete). Die Minijobberin leidet bis heute unter den Folgen der Tat. Sie befindet sich in psychologischer Behandlung.
Nach den Ausführungen der Verletzten stellte der Verteidiger des Angeklagten H. einen Antrag auf das Hinzuziehen eines stimmenanalytischen Sachverständigen. Dieser soll klären, ob der Angeklagte mit einem anonymen Anruf bei der Polizei sich selbst als Täter bei dem Überfall auf das Spielkasino bezichtigte. „Es ist zu klären, ob mein Mandant damals bereits selber eingesehen hat, dass er Fehler begangen hat“, erklärte der Verteidiger.
Die Verhandlung wird am 29. Oktober fortgesetzt. hoss