Katholik und Kunstfreund
Pfarrer Karl-Josef Maßen tritt in den Ruhestand. Er hat seine Kirche zum weithin beachteten Ort für Kunst gemacht.
Krefeld. Die katholische Kirchengemeinde und international beachtete Kunststation Pax Christi in Oppum steht unter neuer Leitung: Der katholische Priester Karl-Josef Maßen (76), der die Gemeinde seit 1972 aufgebaut und die Kirche ab 1978 mit Werken zeitgenössischer Künstler wie Ulrich Rückriem oder Joseph Beuys bestückt hat, ist in den Ruhestand getreten. Er steht der Gemeinde aber für sakrale und priesterliche Aufgaben weiter zur Verfügung.
Neuer Leiter der Gemeinde ist der Innenstadtseelsorger Karl-Heinz Hermanns, der jetzt die Hälfte seiner Zeit für Pax Christi zur Verfügung hat. Hermanns war neun Jahre lang Leiter des katholischen Bildungswerks Krefeld-Viersen. Vom Aachener Bischof ist er mit dem Fachgebiet "Kunst und Kirche" beauftragt.
Karl-Josef Maßen hat weit über 30 Jahre lang stets Rückhalt in seiner Gemeinde gefunden, wenn er zeitgenössische Kunst in den Kirchenraum und die gartenähnliche Umgebung der Kirche integrierte, nicht als Ausschmückung, sondern zur Auseinandersetzung mit künstlerischen Aussagen. Als Altarkreuz hat er als Geschenk eine Skulptur von Ewald Mataré erhalten, der gebrochene Granitaltar stammt von Ulrich Rückriem. Eines der ersten, höchst umstrittenen Werke ist das Nagelboot von Günther Uecker, an dem alle Besucher der Kirche vorbei müssen.
Eine tiefe Besinnung vermittelt das "Tor zur Ewigkeit" von Klaus Rinke. Besonders glücklich war Maßen vor einigen Jahren, als er die "Himmelsleiter" von Magdalena Jetelova im Garten installieren konnte, ein schwerer Bronzeguss, der in Treppenform mehrere Meter hoch in den Himmel weist. In Pax Christi sind auch Werke von Felix Droese, Klaus Staeck, Klaus Simon oder David Rabinowitch zu sehen.