Ankündigung von Thomas Platzer Das wird der neue Trikotsponsor beim KFC

Krefeld · Thomas Platzer gibt bekannt, wer ab dem nächsten Spieltag auf der Brust zu sehen sein wird. Auch Mehmet Eser meldet sich zu Wort und gesteht Fehler in der Kommunikation ein.

Thomas Platzer will den KFC Uerdingen stabiliseren.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der KFC Uerdingen wird ab dem nächsten Spieltag in der Fußball-Regionalliga mit einem neuen Trikotsponsor auflaufen. Vorstandsvorsitzender Thomas Platzer, der den Verein schon seit seinem Amtsantritt finanziell unterstützen wollte, geht mit dem Logo seines Unternehmens, der Gangbild GmbH, für eine Saison auf die Trikotbrust und zahlt dem Verein dafür eine Summe von 300 000 Euro. Platzer begründet den Schritt folgendermaßen: „Es geht jetzt darum, den Verein zu stabilisieren.“

Laut Mehmet Eser, der den KFC mit seiner Agentur M-Soccermanagement berät, soll Platzers Entscheidung auch ein Signal für andere Sponsoren sein, die bislang „die Handbremse angezogen haben, weil es beinahe täglich neue schlechte Nachrichten über den Verein“ gegeben habe. Eser spielt damit unter anderem auf die Verträge mit Sunay Acar und Osman Sahan, deren Wirksamkeit das Arbeitsgericht zuletzt mit Versäumnisurteilen bestätigt hatte, nachdem keine KFC-Vertreter erschienen waren. „Dadurch ist dem Verein in Summe ein Schaden von 550 000 Euro entstanden“, sagt Eser. Er selbst habe sich zweimal mit Acer getroffen, der trotz gültigen Vertrags bereit wäre, auf Geld zu verzichten und einen Vergleich anstrebt.

„Weder Thomas Platzer noch ich wollen dem Verein schaden“, betont Mehmet Eser angesichts der zuletzt laut gewordenen Rücktrittsforderungen. Eser sagt dazu: „Wir schwimmen gegen den Strom.“ Heißt: Er will weiterhin beratend tätig sein, um die Professionalisierung des Vereins voranzutreiben. Im Auge hat Eser dabei vor allem die Strukturen innerhalb der Verwaltung des Vereins, die auch potenziellen Sponsoren wichtig sei. „Der Vorstand muss zeigen, dass in diesem Verein wieder in allen Bereichen ordentlich gearbeitet wird“, sagt Eser.

Der Berater des KFC räumt ein, dass er und der aktuelle Vorstand in der Kommunikation Fehler gemacht haben. „Wenn wir uns etwas ankreiden lassen können, dann, dass wir die Fans nicht bei jedem Schritt mitgenommen haben“, sagt Eser und zählt auf: „Ich habe das Trainerteam vermittelt und auch die Spieler, habe Geld gegeben.“ Sportlich stehe die Mannschaft für einen Aufsteiger gut da. „Für die Offensive haben wir mit Hamadi Al Ghaddioui einen Ex-Bundesliga-Spieler von unserem Projekt überzeugen können.“ Der Verein habe den Stürmer aufgrund der Gehaltskosten erst nicht verpflichten wollen, er habe deshalb eine Patronatserklärung darüber abgegeben, dass M-Soccermanagement das Gehalt übernimmt. Zudem habe er geholfen, als die Gehälter zuletzt fast nicht bezahlt werden konnten. „Es muss also keiner glauben, dass ich mit dem KFC Geld verdienen kann oder will – im Gegenteil“, sagt Eser. Das gelte auch für Platzer.

Der Berater wiederholt seine Einladung zu einem Austausch mit den Fans. „Wenn jemand bereit ist, die Wahrheit zu hören, dann setzen wir uns an einen Tisch.“ Jede Partei müsse die Chance erhalten, Fakten auf den Tisch zu legen. Für alle seine Tätigkeiten habe er entsprechende Belege – im Übrigen auch für die korrekte Abrechnung des Caterings im VIP-Zelt, die von einigen Personen zuletzt infrage gestellt worden war. Eser ist davon überzeugt, dass aus dem KFC wieder etwas werden kann: „Es gibt mit dem Stadion ein Schmuckkästchen, dazu tolle Fans auf den Rängen. Das Fundament ist gegeben.“