Kita-Gebühren: Die neue Staffelung ist überfällig

Die Verwaltung plant die Erhöhung der Kita-Gebühren

Ein Kommentar von Beatrix Van Vlodrop.

Krefeld. Düsseldorf ist mit seiner offensiv vermarkteten kostenlosen Kita-Kinderbetreuung der Horror vieler Kämmerer und Politiker. Die Diskussion über die Gebührensätze ist in der Region seitdem nicht einfacher geworden, zumal jede Kommune mit ihrer Kinder- und Familienfreundlichkeit für sich wirbt. Schnell steht man da mit dem Rücken zur Wand. Und genau da will die Verwaltung und wollen die Krefelder Politiker nicht hin.

Im Schnitt sieben Prozent höhere Gebühren für die Kinderbetreuung: Das ist happig, aber zu viel? Ja, sagt eine wachsende Gruppe von Eltern, die dagegen Stimmung macht. Schon kommen aus den großen Fraktionen erste, aber deutliche Signale, die darauf schließen lassen, dass der Verwaltungsvorschlag keine Mehrheit bekommen wird.

Dabei ist das Konzept vom Grundsatz richtig: Wer wenig hat, zahlt nichts, ab 17 000 Euro Jahreseinkommen werden die Gebühren je nach Dauer der Betreuung und Alter des betreuten Kindes gestaffelt.

Überfällig ist es, für höhere Gehaltsklassen neue Gebührensätze einzubauen. Es ist doch naheliegend, dass Menschen mit einem Jahreseinkommen von bis zu 74 600 Euro oder bis zu 104 600 Euro größere Belastungen schultern können. Die Systematik dieses sozialen Systems — wer mehr hat, zahlt auch mehr — soll deshalb mit fünf zusätzlichen Gehaltsstufen verfeinert werden.

Natürlich wäre günstiger schöner. Für alle. Aber ist es wirklich zu viel, wenn eine Familie, die zwischen 55 000 und 61 400 Euro verdient, für die 45-Stunden-Wochenbetreuung ihres U3-Kleinkinds — inklusive füttern, wickeln, umziehen — 332 Euro im Monat zahlt?

Es ist eine sehr anspruchs- und verantwortungsvolle Aufgabe, die die Eltern an die Erzieher delegieren und die in viel höherem Maße wertgeschätzt werden sollte. Sie bekommt man nicht zum Nulltarif — und das ist auch gut so.