Kontrollen Polizei schreibt Radfahrern Knöllchen – zu ihrer Sicherheit
Krefeld · Bis zum Mittag wurden bereits 117 Radfahrer überprüft – und 29 davon bestraft.
Pünktlich zum europäischen Tag des Fahrrads am 3. Juni führte die Polizei den Aktionstag „Fahrrad und Pedelec“ durch. Dabei kontrollierten sie die Fahrer und die Räder. „Fahrradfahrer werden von vielen Menschen nicht als vollwertige Verkehrsteilnehmer angesehen“, so beschreibt es die Verkehrspolizistin Kathrin Wolf. Das sorgt für gefährliche Situationen im Straßenverkehr, auch wenn Fahrrad- und Pedelec-Fahrer die Radwege verlassen und auf dem Bürgersteig oder in der Fußgängerzone weiterfahren.
Eine Station der Krefelder Polizei war der Hauptbahnhof. Er kann in puncto Verkehrssünden als Brennpunkt gesehen werden. Denn „die Menschen wollen am liebsten direkt in den Bahnhof hineinfahren“, so der Polizist Friedhelm Gerits. Er findet es verständlich, „doch es ist eben nicht richtig“.
55 Euro zahlen Radfahrer
mit Handy am Ohr
Aber auch die Fußgängerzonen im Innenstadtbereich und vor allem Schulwege wurden am Aktionstag gründlich unter die Lupe genommen. „Vor allem Aspekte wie die Schulwegsicherung halte ich für sehr wichtig“, erzählt Wolf. Neben den Verkehrspolizisten waren auch ein Polizist auf dem Motorrad und ein Vertreter der Finken, der Fahrradstreife, mit aktiv. Einige der Verkehrssünder wurden zum Teil mit Verwarngeldern belangt. 55 Euro gab es beispielsweise für das Handy in der Hand.
Auch technische Mängel wurden gestern von der Polizei überprüft. Vor allem fehlendes Licht oder nicht vorhandene Reflektoren und Warnkleidung wurden oft bemängelt. „Dabei kann man sich schon für Pfennigbeträge ein wenig mehr an Sicherheit erkaufen“, so die Leiterin der Pressestelle, Karin Kretzer.
Die Menschen, die von den Polizisten angehalten werden, reagieren gelassen. Einige steigen beim Anblick der Polizei ab, ohne in die Fußgängerzone zu fahren. „Wir können so präventiv agieren“, freut sich Wolf. Die 58-Jährige Fotografin Samara Blue, findet die Aktion sinnvoll. Sie wurde ebenfalls angehalten. „Man fühlt sich als einzelner Verkehrsteilnehmer ernster genommen.“ Zudem gibt ihr „die Polizei ein Stück weit mehr Sicherheit“. Doch würde sie gerne noch einen Schritt weiter gehen und auch die Fußgänger ansprechen, da sie sich des Öfteren auf den Fahrradwegen aufhalten.
Mit den gezielten Kontrollen wollte die Polizei landesweit die Aufmerksamkeit auf die Fahrradsicherheit lenken. In Krefeld bemerken die Beamten jedoch auch, „dass sich in den letzten Jahren viel getan hat. Auch durch die Aufklärungsarbeit an den Schulen scheinen die Krefelder vernünftiger zu werden“, so Wolf.
Ebenso wird von Seiten der Polizei mittlerweile ein Pedelec-Training für Senioren angeboten. Denn vor allem die älteren Menschen der Bevölkerung haben mit Defiziten, vor allem in Bezug auf ihre Reaktionszeit, zu kämpfen, die die Bedienung des motorisierten Untersatzes erschweren. Zwa informieren sich viele neue Pedelec-Fahrer, wie schnell sie fahren dürfen und auf was sie achten müssen, aber die Pedelec-Unfälle sind von 2016 bis 2018, dennoch von 11 auf 29 gestiegen.