Ehemaliger Landtagsabgeordneter wurde 89 Jahre alt Eugen Gerritz (SPD) ist gestorben

Krefeld · Der ehemalige Krefelder Landtagsabgeordnete Eugen Gerritz ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Oberbürgermeister Frank Meyer nannte ihn am Dienstagabend in einem Nachruf in der Sitzung des Stadtrats „eine Institution der städtischen Kulturpolitik“.

Eugen Gerritz im September bei der Buchvorstellung „Kunst im öffentlichen Raum in Krefeld".

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der Sozialdemokrat Eugen Gerritz war Mitglied des Landtags von 1980 bis 1995. Aus einer katholischen CDU-Familie stammend, hatte ihm die Geschichte der SPD imponiert, in die er deshalb 1964 eintrat. Der kultivierte Pädagoge – Gerritz hatte Archäologie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte studiert – wurde Studienrat und später Studiendirektor. Er promovierte 1963 mit der Dissertation „Troia sive xantum“ zum Dr. phil.

1970 wurde der gebürtige Bitburger in den Krefelder Stadtrat gewählt, wo er sich bis zu seinem Ausscheiden 1994 unter anderem als Vorsitzender des Kulturausschusses engagierte. Im Landtag wurde er kulturpolitischer Sprecher der SPD.

Gerritz war Stadtältester und Träger des Verdienstordens des Landes. Er nannte das Lesen einmal als liebste Freizeitbeschäftigung, besaß tausende Bücher. Zuletzt hatte er sich für den Erhalt des Seidenweberhauses stark gemacht. An einem erst im September vorgestellten Buch über Kunstwerke im öffentlichen Raum war er ebenso beteiligt.

Zur Musik hatte er einmal gesagt, er könne darin auf alles verzichten, nur nicht auf Bach. Dagegen habe er 15 Jahre gebraucht, um zu begreifen, dass die Beatles zu den musikalischen Höhepunkten des 20. Jahrhunderts zählten.