Händler mit Sitz in Krefeld sorgt für Kritik Verbraucherzentrale warnt jetzt vor Cleverbuy
Krefeld · Cleverbuy mit Sitz in Krefeld sorgt weiter für Kritik. Die Verbraucherzentrale hat den Onlinehändler abgemahnt – und warnt Kunden offensiv.
Im Fall des in die Kritik geratenen Online-Händlers „Cleverbuy“ mit Sitz in Krefeld warnt der Bundesverband der Verbraucherzentrale jetzt offensiv: Seit mehreren Monaten würden sich die Beschwerden darüber häufen, das Verbraucher „teils monatelang auf die Auszahlung des vereinbarten Ankaufpreises warten müssen“. Diese Erfahrungen würden auch die „zahlreichen negativen Stimmen auf Bewertungsportalen“ widerspiegeln.
Wie von unserer Redaktion bereits berichtet, prüft die Staatsanwaltschaft Krefeld die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, da „zahlreiche Anzeigen wegen Betrugs“ eingegangen waren. Der Vorwurf: Kunden senden ihre gebrauchte Markenelektronik an den An- und Verkaufshändler, bekommen die vereinbarte Summe aber nicht oder nur nach mehrmaligen Nachhakens ausgezahlt. Die Verbraucherzentrale habe Cleverbuy um Stellungnahme gebeten, bisher jedoch ohne Reaktion.
Ein Abmahnverfahren der Verbraucherschützer laufe noch wegen „unzulässiger“ Google-Bewertungen, ein anderes wegen irreführender Bewertungen sei mit einem Versäumnisurteil gegen Cleverbuy, das noch nicht rechtskräftig ist, geendet, erklärte eine Sprecherin der Verbraucherzentrale. Das zeigt offenbar bereits Wirkung: Angaben mit einem angeblichen positiven Bewertungsdurchschnitt sind von der Internetseite des Shops verschwunden.
Der Werbespruch „Wir überweisen dir dein Geld direkt auf dein Konto“ sei nach Ansicht der Verbraucherschützer „wettbewerbswidrig“. Denn das Geld werde nach Verbraucherangaben zunächst als shopinternes Guthaben erfasst, für welches in einem weiteren Schritt eine Auszahlung veranlasst werden müsse. Das hatte eine Betroffene, die offenbar wie viele andere vergeblich auf eine Auszahlung wartete, unserer Redaktion so auch berichtet.
Die Verbraucherzentrale machte Fälle von Kunden öffentlich, die angaben, seit mehreren Monaten auf ihr Geld zu warten. Betroffene sollten sich nach den Angaben nicht vertrösten lassen, sondern eine zweiwöchige Frist zur Auszahlung setzen und sich dann von einer örtlichen Verbraucherzentrale oder einem Rechtsanwalt beraten lassen.