Tipps der Verbraucherzentrale für den Spätsommer Mit Wespen richtig umgehen

Krefeld · Wie man sich die Plagegeister im Garten und sonst unter freiem Himmel vom Leib hält, erklärt Ilja Illert, Umweltberater der Verbraucherzentrale NRW.

Jetzt sind sie wieder unterwegs: Wespen machen viele Menschen nervös.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Im Spätsommer erreichen Wespenvölker ihre größte Zahl, und besonders die Gemeine Wespe sowie die Deutsche Wespe können in dieser Zeit besonders lästig werden. Die Larven schlüpfen und der Nachwuchs verlässt das Nest, wodurch die Suche nach Futter auf menschlichen Tischen und Tellern zunimmt. „Um Wespen nicht anzulocken, sollten Lebensmittel und Getränke im Freien möglichst abgedeckt werden. Wespen lassen sich zudem oft ‚umleiten‘, wenn in einiger Entfernung vom Tisch etwas Süßes oder ein Stückchen Fleisch angeboten wird“, rät Ilja Illert, Umweltberater der Verbraucherzentrale NRW.

Wespen gezielt fernhalten

Wenn trotzdem eine Wespe angeflogen kommt, kann es helfen, das Tier mit Wasser aus einer Sprühflasche leicht zu benebeln. Die Wespe hält das für Regen und fliegt zurück zum Nest. Auch natürliche Abwehrmittel wie Nelkenöl oder mit Nelken gespickte Zitronen sollen wirksam sein. Diese Düfte wirken abschreckend auf Wespen und können helfen, sie fernzuhalten. Heftige Bewegungen helfen dagegen nicht und führen eher dazu, dass sich die Wespe bedroht fühlt und sticht. Auch das Wegpusten kann als Bedrohung angesehen werden, da das im Atem enthaltene Kohlendioxid für Wespen als Alarmsignal gilt.

Insektensprays vermeiden

„Keinesfalls sollten Insektensprays verwendet werden. Wespen stehen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Als wild lebende Tiere dürfen sie nicht mutwillig beunruhigt, gefangen, verletzt oder getötet werden“, erklärt Ilja Illert. Insektensprays sind zudem schädlich für die Umwelt und können auch für Menschen gesundheitliche Risiken bergen. Es ist daher wichtig, auf umweltfreundlichere Alternativen zurückzugreifen.

Wespennester entfernen

Falls ein Wespennest in der Nähe von kleinen Kindern oder Menschen mit einer Wespenstichallergie entdeckt wird, kann eine Ausnahmegenehmigung zum Entfernen des Nests bei der Unteren Naturschutzbehörde aus dem Fachbereich Grünflächen eingeholt werden. Betroffene können sich zunächst an die Wespenberatung der Stadt Krefeld wenden, die telefonische Unterstützung bietet. Für die sichere und schonende Umsiedlung oder Entfernung von Wespennestern empfiehlt es sich, Schädlingsbekämpfer zu beauftragen, die an der Initiative „Faire Wespe“ teilnehmen – einem Projekt des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands e.V. (DSV) und des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e.V. (VföS). Alternativ bieten einige Imker ebenfalls eine Umsiedlung der Wespen an. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Feuerwehr nur in Ausnahmefällen, also nur bei akuter Gefahr für solche Einsätze zuständig ist.

Wespen als nützliche Insekten

Obwohl Wespen manchmal lästig werden können, haben sie auch eine nützliche Funktion in der Natur. Sie vertilgen zahlreiche andere unbeliebte Insekten wie Stechmücken und tragen somit zur Kontrolle von Schädlingspopulationen bei. „Auch wenn Wespen lästig erscheinen, sollte man ihre wichtige Rolle im Ökosystem nicht unterschätzen“, so Ilja Illert abschließend.

Weitere Informationen zum Projekt „Faire Wespe“ gibt es auch unter:

Telefonische Beratung bei Nestern von Wespen, Hornissen, Bienen und Hummeln der Stadt Krefeld unter 86 44 88. Red