SWK-Angebot Geringe Nachfrage von London-Taxis zum Start

Krefeld · Lediglich eine Handvoll Kunden gab es in der ersten Nacht des On-Demand-Angebots der SWK.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst war zur Präsentation der SWK-Taxis gekommen.

Foto: Andreas Bischof/Andreas Bischof, +49-(0)171-2850

Großes Interesse – geringe Resonanz: So könnte man den Start des neue Stadtwerke-Angebots „mein SWCAR“ am Dienstagabend in Krefeld zusammenfassen. „Eine Handvoll Kunden sind gefahren“, gibt Anke Friedrichs, stellvertretende Sprecherin des Beförderungsunternehmens, die Zahlen der ersten Einsatznacht der Vans im London-Stil wieder. Gerechnet hätten die SWK nicht unbedingt mit einer solch kleinen Zahl, überraschend sei sie aber nicht, führt sie aus. „Es war die erste Nacht mitten in der Woche, zudem vor dem Schulstart nach Ferienbeginn.“ Schon am kommenden Wochenende rechnet der städtische Betrieb daher mit einer stärkeren Nachfrage.

Dies auch deshalb, weil viele Krefelder bereits ihr Interesse auf andere Weise signalisiert hätten: 500 registrierte Nutzer, die die App heruntergeladen haben, bilanzieren die Stadtwerke am Tag nach dem Start. Und davon 200, die Buchungen angefragt und sich Strecken haben anzeigen lassen. Kritik äußern Interessenten am Bezahlmodell für das On-Demand-Angebot nur per Kreditkarte oder Apple Pay. „Wir sind im Kontakt mit unserem App-Hersteller“, sagt Anke Friedrichs. Weitere Optionen würden derzeit geprüft und sollen womöglich kurzfristig umgesetzt werden.

Eine Ausdünnung des Linienangebots ist nicht das Ziel

Das Angebot „mein SWCAR“ gibt es täglich in der Zeit von 20 bis 4 Uhr morgens. 20 000 „digitale Haltestellen“ können auf Anforderung der Kunden angefahren werden. Gedacht sei das Angebot der zumeist elektrisch fahrenden Wagen (Hybrid-Antrieb) insbesondere für jene Bereiche, die gerade in den Abend- und Nachtstunden nicht von Bussen erreicht würden. Eine Ausdünnung des Linienverkehrs durch die On-Demand-Fahrzeuge ist laut SWK nicht das Ziel. Auch werde keine Fahrt mit dem Mini-Bus (sechs Plätze) abgelehnt, wenn parallel Busse und Bahnen in dem angeforderten Bereich noch unterwegs sind.

Die SWK hatten erklärt, den lokalen Taxi-Unternehmen keine Konkurrenz mit „mein SWCAR“ liefern zu wollen. Dirk Gleixner, Vorsitzender des Krefelder Funktaxi-Besitzvereins, schließt die aber nicht aus. „In Duisburg hat das schon eine Nachfrage bewirkt“, blickt er auf die Nachbarstadt mit einem ähnlichen Bestell-Angebot. „Bei uns ist es aber noch zu früh, etwas zu sagen, wir müssen das erst mal beobachten.“

Die SWK haben für die Anschaffung der fünf Autos im London-Stil eine Fördersumme aus dem Bundestopf „Saubere Luft“ in Höhe von 44 000 Euro als Zuschuss bekommen. Das seien 40 Prozent der Mehrkosten.