Jazzkeller Deutsche Texte mit witzigem Charme
Krefeld · Petra Krieger kehrt mit der Combo Les Terroritas in die Krefelder Szene zurück.
Die etwas älteren Krefelder Musikfans, also solche, die in den 1990er Jahren schon abends alleine in Kneipen gehen durften, erinnern sich vielleicht noch an sie. Petra Krieger machte musikalisch, was viele andere in Krefeld auch machten. Sie schwamm auf der Independent-Welle.
Die Band der Singersongwriterin mit Talent hieß Wet Witches, aber aus dem langen Schatten solcher Szenegrößen wie M. Walking On The Water oder Dear Wolf kam Krieger nicht heraus. Jetzt aber ist sie wieder aufgetaucht - und macht da weiter, wo sie aufgehört hat? Weit gefehlt.
Ihre neue Band heißt Les Terroritas und hat gerade ihre CD „Popedy“ herausgebracht. Die stellt die Combo Freitagabend, 30. August, im Jazzkeller vor. „Podedy“ ist ein Kunstwort aus Pop und Comedy. So nennt Krieger auch das selbst erfundene Genre, in dem sie sich jetzt tummeln möchte. Die Musik kommt leicht und flockig daher, manchmal auch seicht und sahnig, will sagen: Von Schlager und Mainstream-Pop ist Krieger hier nicht weit entfernt.
Die Comedy-Note kommt durch die deutschen Texte ins Spiel, und die sind in der Tat recht witzig. Was mit einer Persiflage auf einen Song der Band Revolverheld anfing, wuchs sich ab 2015 zu einer Band aus. Auf der CD ist neben Petra Krieger noch Katrin Mertens als Sängerin zu hören. Bass und Schlagzeug so wie weitere Instrumente werden auf der CD von verschiedenen Musikern aus der Krefelder Szene bedient. Auf Fotos und auch bei Auftritten bleiben die Begleiter aber anonym, verbergen ihrer Gesichter hinter blauen Mützen. In den Vordergrund drängt sich da höchstens der „Mänädscha“, also der Manager, eine Kunstfigur, die man genauso wenig ernst nehmen sollte, wie alles andere bei Les Terroritas.
Krieger erklärt dazu gerne, dass die Band eben kein weiteres Projekt für sie sein sollte, mit dem sie ehrgeizig und ernsthaft nach ihrem ganz persönlichen Ausdruck sucht. Diesmal sollten die Lieder ihr selbst und den Zuhörern einfach nur Spaß machen.
Anti-Romantische Liebeslieder, ironische Seitenhiebe auf Phänomene der heutigen Alltagskultur wie den Selfie-Wahn, die angeblich so sozialen Medien oder Yoga als modischen Zeitvertreib sind dabei zusammengekommen. kMs