KFC Uerdingen Plätze, Polizeiwache, Rasen: So wird die Grotenburg fit für die 3. Liga

Krefeld · Stadt, KFC und Fußballverband führen Gespräche zur Zukunft des Stadions. Bewerber für Umbau gefunden.

Foto: Ja/AS+P/klxm

Am Sonntag hat der KFC Uerdingen mit Eintracht Braunschweig den Tabellenführer der 3. Liga zum Heimspiel zu Gast. Fußballtradition pur. Weil das Spiel aufgrund der derzeit nicht bespielbaren Grotenburg aber in Düsseldorf ausgetragen wird, dürfte sich der Zuschauerzuspruch von Krefelder Seite aus erneut in Grenzen halten. Trainer, Spieler, Funktionäre und Fans – sie alle sind es leid, die Fahrt zu den Heimspielen nach Düsseldorf anzutreten.

Auch Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer, selbst bekennender Fan des KFC, hat unter der Woche in einer emotionalen Nachricht in den Sozialen Netzwerken durchblicken lassen, wie sehr ihn das Thema belastet. Beleidigungen seitens der KFC-Anhänger hätten Meyer getroffen. „Ich habe die Regeln nicht gemacht, sondern halte mich nur daran und versuche das Bestmögliche für unseren Verein rauszuholen. Wer mich kennt weiß das“, teilte Meyer in Bezug auf den schleppend verlaufenden Umbau des Krefelder Stadions in einer KFC-Fangruppe bei Facebook mit.

Zeitplan nicht haltbar, Umbau bei laufendem Betrieb als Option

Der einstige Zeitplan, Fertigstellung der Grotenburg bis Sommer 2020, ist nicht haltbar. Eine Möglichkeit wäre der Umbau bei laufendem Spielbetrieb. „Wir sprechen mit dem Verein und dem DFB, wie ein Baustellenbetrien aussehen könnte, damit wir so schnell wie möglich zu Hause spielen können“, so Meyer.

Beim KFC begrüßt man die Überlegungen aus dem Rathaus. Geschäftsführer Frank Strüver sagt aber auch: „Eine konkrete Bewertung ist im derzeitigen frühen Planungsstatus seriöserweise noch nicht möglich. Klar ist aber: Genau wie DFB und Stadt Krefeld möchten wir, dass der KFC in der kommenden Saison wieder in der Grotenburg antreten kann. Dabei sind wir bereit, jeden gangbaren Weg mit zu beschreiten.“

Grundvoraussetzung für den Spielbetrieb trotz laufender Arbeiten an der Grotenburg wären laut den Vorgaben des Verbandes die Bereitstellung von mindestens 10 000 Zuschauerplätzen. Dazu müssen Bereiche zwischen Heim- und Auswärtsfans abgetrennt sein. Auch der Einbau einer Rasenheizung ist ab dem 2. Jahr der Ligazugehörigkeit Pflicht. Inwieweit der Verband auch über die Nachrüstung von technischen Installationen verhandlungsbereit wäre, entscheidet sich im Einzelfall. Die wahrscheinlichste Variante einer möglichen Nutzung würde den Umbau oder Ausbau der vorhandenen Nord- und Südtribüne vorsehen. Laut einer Machbarkeitsstudie des Architektur- und Projekbüros Albert Speer und Partner könnten die beiden Tribünen durch Umbauten zukünftig eine Gesamtkapazität von 10 000 Plätzen aufweisen. Die Haupttribüne würde auf der gesamten Bereite im unteren Bereich mit Stehplätzen ausgestattet – 2100 Menschen würden hier Platz finden. Zusätzlich würden Sitz-, Business-, Presse- und Rollstuhlplätze geschaffen. Zusammen mit dem Sitzplatzbereich auf der Nordtribüne könnten so 6500 Zuschauer im Stadion unterkommen.

Die Gästefans sollen weiterhin auf der Nordtribüne unterkommen

Im Gästebereich, auf der Westseite der Nordtribüne, sollen 1480 Plätze (davon 850 Stehplätze) entstehen. Zwischen dem Heim- und Gästebereich Die West- und Ost-Tribüne, die derzeit aus bauordnungsrechtlichen Gründen geschlossen sind, würden bei derzeitiger Planung nicht berücksichtigt werden und könnten laut der Studie lediglich als „neutrale“ Sektoren dienen, die beispielsweise bei Risikospielen zu Pufferblöcken zwischen den Fans werden. Ergänzend müssten Flächen zur Einrichtung einer temporären Polizeiwache und im rückwärtigen Bereich der Haupttribüne Aufstellflächen für Übertragungswagen vorgehalten werden.

10.5 Millionen Euro hat der Stadrat für die Umbaumaßnahmen bereits bewilligt. Die Suche nach einem Genera Unternehmen haben sich auf die öffentliche Ausschreibung beworben. Jetzt werden passende Bewerber anhand ihrer Referenzen und finanziellen Konzepte von der Stadt ausgewählt. Die Firmen sollen bis zum 7. Oktober 2019 ihre Angebote für den Umbau der Grotenburg vorlegen. Die voraussichtliche Auftragserteilung: November 2019. Laut Ausschreibung sollen die reinen Baukosten für die Sanierung der Grotenburg 5,7 Millionen Euro (netto) betragen. Hinzu kommen weitere Kosten für Planungsleistungen.