Kommentar zu Rechtsanspruch Tagesmütter unentbehrlich

Meinung | Krefeld · Um die nachgefragte Kindesbetreuung in Krefeld zu bieten, ist der weitere Ausbau von Kitas und Kindertagesbetreuung notwendig - ein Herkulesaufgabe

Ohne Tagesmütter und -väter in der Kindertagespflege könnte der Rechtsanspruch in Krefeld nicht garantiert werden.

Foto: nn

Fast die Hälfte der Eltern mit einem Kind unter drei Jahren wünschen sich einen Betreuungsplatz. Das haben Forschende im Rahmen der Kinderbetreuungsstudie des Deutschen Jugendinstituts mittels einer jährlichen länderrepräsentativen Elternbefragung in 2022 ermittelt. Das ist in Krefeld nicht anders. Bei 2757 Plätze liegt der Bedarf; 2149 Plätze kann die Stadt bieten.

Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Familiennormalität sich stark verändert; vor zwanzig Jahren war es eher die Ausnahme, dass ein Kleinkind tagsüber in einer Kindertagesstätte oder -pflege betreut wurde. Jetzt wollen vor allem berufstätige Mütter so schnell wie möglich zurück in ihre Jobs. Um den familiären Lebensunterhalt und letztendlich auch die persönliche Altersvorsorge oftmals zu sichern.

Krefeld hat ab 2013 mit Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr mit dem kontinuierlichen Ausbau von Kitaplätzen begonnen; doch durch immer weitere Qualitätsvorgaben, wachsenden Förderbedarf und verstärkte Zuwanderung durch Kriege hinkt die Planung längst dem Bedarf hinterher. Ohne die Tagesmütter und -väter würde es überhaupt nicht gehen. Sie müssen deshalb viel stärker – auch finanziell – unterstützt werden, zum Beispiel durch Übernahme der Miete. Schließlich spart die Stadt bei ihnen die Bau- und Betriebskosten und weiß andererseits die zu betreuenden Kinder in guten Händen.