Fischeln Bauarbeiten am Rathaus Fischeln sollen bald beginnen

Krefeld · Trotz ausbleibender Förderung und Haushaltsloch: Sanierung des Gebäudes steht laut Verwaltung fest.

 650 000 Euro stehen für die Sanierung des Rathauses bereit.

650 000 Euro stehen für die Sanierung des Rathauses bereit.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Fischeln wollten am Dienstagabend nicht so recht ihren Ohren trauen: So sehr zuversichtlich hatte Christian Kappes vom Zentralen Gebäudemanagement den Start des Umbaus im historischen Rathaus an der Kölner Straße skizziert: „Die Sanierung steht außer Frage. Sie wird nächstes Jahr hier so durchgeführt“, sagte der Mitarbeiter der Verwaltung und legte sich sogar auf einen recht exakten Zeitpunkt fest: „Wir gehen davon aus, dass wir Anfang des Jahres anfangen, hier zu bauen.“

Derart optimistische Planungsprognosen hatten sich die Vertreter in den Reihen des Ratssaals nicht vorgestellt. Wiebke Billecke vom „Aktionsbündnis barrierefreies Rathaus“ ist sogar weiterhin skeptisch, ob es überhaupt zeitnah losgeht: „Wir haben große Bedenken wegen der aktuellen Diskussion um den Haushalt wegen der fehlenden Schlüsselzuweisungen. Da wird der Rotstift schon mal am Fischelner Rathaus angesetzt. Wir werden erst ruhig, wenn der erste Spatenstich erfolgt“, sagte sie in der Einwohnerfragestunde der Sitzung. Kappes erklärte, dass die aktuelle Etatdiskussion nichts mit dem Vorhaben in Fischeln zu tun habe. „Die Aufträge für die Planer sind erteilt. Der Zeitplan verändert sich dadurch nicht.“

Berechnung fehlte,
Schwerpunkt passte nicht

Glauben wollte das im Sitzungssaal angesichts der Vorgeschichte nicht jeder: Ein Antrag auf Mittel aus dem Förderprogramm des Landes namens „Soziale Integration im Quartier“ war nach angeblich trotz früherer optimistischer Erfolgszusage eines Rathausmitarbeiters bereits an der Vorstufe zum Verfahren bei der Bezirksregierung gescheitert.

Christian Kappes bestätigte, dass eine Kostenberechnung gefehlt, aber auch der Förderschwerpunkt nicht gepasst habe. „Das Förderprogramm kann nicht herangezogen werden. Es gibt auch kein anderes Programm.“ Dennoch sei der Betrag in Höhe von 650 000 Euro im Haushalt „verankert“ – auch ohne Förderung. Mit einem „Zuschuss“ in Höhe von 90 Prozent war damals gerechnet worden.

Durch den barrierefreien Umbau des Rathauses ergebe sich die Möglichkeit, die vorhandenen Räume für gemeinnützliche Zwecke zu nutzen, hieß es damals von der Verwaltung zur Begründung, warum der Topf „Soziale Integration im Quartier“ angezapft werden sollte. Insbesondere sei dieser aber zur Integration von Flüchtlingen und Sozialhilfeempfängern gedacht, sagte Kappes am Abend.