Ermittlungen Wumag Texroll: Staatsanwaltschaft ermittelt
Krefeld · Gegen die ehemalige Geschäftsführung hat es eine Anzeige wegen Insolvenzverschleppung gegeben.
Die Krefelder Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit der Firma Wumg Texroll GmbH & Co. KG wegen Insolvenzverschleppung. Das ist unserer Redaktion auf Nachfrage bestätigt worden. Für Ergebnisse der Ermittlungen sei es aber noch zu früh, erklärte Oberstaatsanwalt Axel Stahl.
Anfang Juni hatte das Unternehmen mit Sitz am Rheinhafen in Linn Insolvenz angemeldet. Schon die Mai-Gehälter hatten nicht mehr gezahlt werden können. Mittlerweile hat sich eine Firma aus Düren gefunden, die den Geschäftsbetrieb und den guten Namen des Traditionsunternehmens weiter führt: Die Carl Krafft & Söhne GmbH Co. KG wird Wumag Texroll ab 1. Oktober als Tochterbetrieb unter dem alten Namen weiterführen und hält auch die Produktionsstätte aufrecht – allerdings nur noch mit knapp der Hälfte der zuletzt 70-köpfigen Belegschaft.
Anonymes Schreiben listet angebliche Verfehlungen auf
Das Krefelder Unternehmen, das auf die Herstellung von dünnwandigen Zylinder und Walzen für die Textilindustrie spezialisiert ist, war 2014 von einem chinesischen Investor übernommen worden. Seitdem gab es Geschäftsführerwechsel im zweistelligen Bereich.
In einem anonymen Schreiben an die Krefelder Staatsanwaltschaft war behauptet worden, schon seit Ende 2018 seien die Lieferanten nicht mehr pünktlich bezahlt worden, Inkassounternehmen hätten sich zuletzt bei dem Unternehmen die Klinke in die Hand gegeben. Heizung und warmes Wasser habe es seit April nicht mehr gegeben, da die Stadtwerke nicht bezahlt worden waren. Namentlich wird in dem Brief, der auch unserer Redaktion vorliegt, ein Teil der Geschäftsführung wegen Insolvenzverschleppung angezeigt.
Der Brief war bereits im Juni bei der Krefelder Staatsanwaltschaft eingegangen. Seitdem laufen die Ermittlungen.